Der Autobauer BMW hat Umsatz und Betriebsgewinn im ersten Quartal stark gesteigert und seine Jahresprognose bekräftigt. Die Verkaufszahlen sollen leicht steigen, Wachstumstreiber dabei seien die Elektro- und die Luxusautos, sagte Vorstandschef Oliver Zipse am Donnerstag in München. Die gute Nachricht für Autokäufer: Die Lieferzeiten werden kürzer - und die Preise für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge am Markt sinken.
Dank stabilerer Lieferketten kommen jetzt wieder mehr Autos in den Handel, für die Autohersteller wird der Wettbewerb damit wieder härter. BMW plane jetzt allenfalls noch moderate Preiserhöhungen an einigen Stellen, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter und stellte klar: „Nein, wir senken unsere Preise für vollelektrische Fahrzeuge nicht. Das gilt auch für China.“ Im größten Automarkt der Welt sei der BMW-Absatz von Januar bis April um vier Prozent gewachsen, „wir haben Markt und Segmentanteile gewonnen“, betonte er. Aufgrund neuer Zulassungsregeln steigt die Nachfrage nach Batterieautos (BEV) dort rasant. Bis Ende des Jahres will BMW in China elf BEV-Modelle im Angebot haben.
Im ersten Quartal stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18 Prozent auf 36,9 Milliarden Euro - der Gewinn nach Steuern fiel dagegen um zwei Drittel auf 3,7 Milliarden Euro. Allerdings verzerrt die Übernahme der Mehrheit an dem chinesischen Joint Venture BBA vor einem Jahr den Vergleich enorm, denn jetzt werden die BBA-Zahlen erstmals voll in der BMW-Bilanzen konsolidiert.
Fünf Ideen für die Mobilitätswende
Das Aufreger-Thema „Tempolimit“ wird öffentlich fast ausschließlich mit Bezug auf Autobahnen diskutiert. Geschwindigkeitsbegrenzungen innerorts hingegen bleiben unter dem Radar, obwohl sie starke Fürsprecher haben, vor allem unter den Kommunen. Die im Juli 2021 von den sieben Städten Aachen, Augsburg, Freiburg, Hannover, Leipzig, Münster und Ulm gegründete Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ ist inzwischen auf über 850 Mitglieder angewachsen. Neben kleineren und mittelgroßen Kommunen haben sich seit Gründung auch mehrere Großstädte wie Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Saarbrücken oder Freiburg der Initiative angeschlossen. Die Bürgermeister fordern den Bund auf, rechtliche Rahmenbedingungen für den großflächigen Einsatz von Tempo-30-Zonen zu schaffen. Nach Ansicht der Initiative würde die Leistungsfähigkeit des Verkehrs durch eine großflächige Einführung nicht eingeschränkt, die Aufenthaltsqualität der Bewohner hingegen spürbar gesteigert. Auf einigen Hauptverkehrsstraßen soll den Plänen zufolge weiterhin Tempo 50 möglich bleiben.
(Stand: Juli 2023)
In Städten könnten Fahrräder eine taugliche Alternative zu Auto und ÖPNV sein. Spaß macht das Radeln aber in den wenigsten Citys, allein schon wegen Ängsten um die eigene Sicherheit. Die Unfallforscher der Versicherung (UDV) haben vor diesem Hintergrund mehrere Vorschläge entwickelt, den Radverkehr weniger gefährlich zu machen. Darunter findet sich auch die Idee zur besseren Sicherung von Grundstückseinfahrten. Fast jeder fünfte Unfall zwischen einem Radler und einem Pkw spielt sich an den Zufahrten zu Firmengeländen, Tankstellen, Supermarkt-Parkplätzen und Parkhäusern ab. Fast jeder siebte Unfall mit schwerverletzten oder getöteten Radfahrern passiert an einer solchen Grundstückszufahrt. Je nach Frequenz und Lage könnten die Kommunen für die Zufahrten freie Sichtachsen, das Anbringen von Spiegeln oder sogar die Installation einer Ampel vorschreiben.
(Stand: August 2022)
E-Autoprämie und Dienstwagensteuer fördern vor allem elektrische SUV und Premiumlimousinen mit zwei und mehr Tonnen Gesamtgewicht. Kein Geld hingegen gibt es zumindest aus diesen Töpfen für elektrische Leichtfahrzeuge. Die großen Autohersteller ignorieren die Zulassungsklassen L1e bis L7e mit ihren leichten und langsamen, aber effizienten und ressourcensparenden Stromern fast komplett – mit wenigen Ausnahmen wie dem Opel e-Rocks und dem Renault Twizy. Stattdessen tummelt sich dort eine unüberschaubare Vielzahl kleiner Anbieter mit teils exotisch anmutenden Zwei-, Drei- und Vierrädern. Die Micromobile taugen zum Pendeln, zum Einkaufen, zum Sightseeing oder auch zum Warentransport. Der Bundesverband E-Mobilität (BEM) fordert schon seit langem von den unterschiedlichen Bundesregierungen eine finanzielle Förderung sowie die Erhöhung der meist auf 45 km/h begrenzten Geschwindigkeit auf innenstadttauglichere Werte. Bislang allerdings erfolglos.
(Stand: August 2022)
„Der Verkehr leidet in der Hauptsache daran, dass die Berufspendler zwei Mal am Tag alles verstopfen“, sagt Günter Schuh. Der E-Mobilitätspionier und Hochschul-Professor will das Problem mit seinem frisch gegründeten Shuttle-Dienst e.Volution lösen. Der Dienstleister stellt Unternehmen elektrische Mini-Vans mit sieben Sitzen zur Verfügung, die morgens die Belegschaft einsammeln und ihnen während der Fahrt ins Büro mobile Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Deswegen zahlt der Weg bereits aufs Zeitkonto ein, was die Akzeptanz des gemeinschaftlichen Transports erhöhen soll. Verhandlungen mit Großunternehmen laufen bereits, 2024 sollen die ersten Meta-Mobile auf der Straße sein.
(Stand: August 2022)
Neue U- und Straßenbahnen sind teuer und langwierig im Bau. In manchen Anwendungsfällen könnte die Seilbahn eine Alternative sein. Einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC zufolge schneiden sie bei Bau und Betrieb besser ab als die schienengebundenen ÖPNV-Lösungen. Die Kosten für Seilbahnsysteme pro Kilometer betragen den Experten zufolge etwa 10 bis 20 Millionen Euro – und liegen damit auf dem Niveau einer Straßenbahnstrecke. Da kein Betriebshof und keine Signal- und Verkehrsleittechnik erforderlich sind, sind die gesamten Investitionskosten im Verkehrsmittelvergleich gering. Zudem ist die Bauzeit von Seilbahnen mit 12 bis 18 Monaten relativ kurz. Dazu kommen der Studie zufolge wirtschaftliche Vorteile im Unterhalt, unter anderem ist der Energieverbrauch nur halb so hoch wie bei schienengebundenen Verkehrsmitteln. Ob Seilbahnen für eine konkrete Anwendung in einer Stadt geeignet sind, lässt sich laut PwC aber nur für den Einzelfall beantworten. Bei der Planung sei unter anderem mit Widerstand in der Bevölkerung zu rechnen, die eine Beeinträchtigung des Stadtbildes befürchten.
(Stand: August 2022)
Im Kerngeschäft stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern in der Autosparte dank sehr hoher Preise und einem großen Anteil besonders profitabler Oberklasseautos um 60 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Das entspricht 12,1 Prozent vom Umsatz und ist deutlich höher aus als von Branchenexperten erwartet. Vor einem Jahr hatte die Marge bei 8,9 Prozent gelegen. Für das laufende Jahr peilt BMW 8 bis 10 Prozent an.
Rückenwind erwartet BMW von Luxusautos wie dem neuen 7er, deren Absatz soll um die Hälfte steigen. Zweiter Wachstumstreiber sind die Batterieautos (BEV), deren Anteil am Gesamtabsatz von 11 Prozent im ersten Quartal auf 15 Prozent stiegen soll. Der Haken daran: „Die Deckungsbeiträge sind nicht so gut wie bei Verbrennern. Das belastet die Marge“, sagte Peter.
Gegenwind sieht der Finanzvorstand auch durch Inflation und steigende Zinsen, die das Unternehmen wie auch die Autokäufer belastet. Das Neugeschäft mit Kredit- und Leasingverträgen schrumpft, nur noch jeder dritte Neuwagen wird noch über die hauseigene Finanzsparte finanziert.
Im Gesamtjahr erwartet BMW einen deutlichen Gewinnrückgang - wobei auch hier wieder BBA die Hauptrolle spielt: Die Neubewertung der bereits vor der Mehrheitsübernahme gehaltenen BBA-Anteile hatte BMW im vergangenen Jahr ein Drittel des Rekordgewinns von 23,5 Milliarden Euro vor Steuern beschert.
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