Weiterhin bleibt der Chipmangel ein riesen Problem. In fast allen deutschen Werken bei BMW, im Mini-Werk im britischen Oxford sowie bei Auftragsfertigern komme es in dieser und in der kommenden Woche zu Produktionsausfällen, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Betroffen seien die Werke Regensburg, Dingolfing, Leipzig, Oxford sowie die Produktionsstätten von Magna Steyr und VDL. Mehr als 10.000 Autos könnten deswegen derzeit nicht produziert werden. Zum Teil gelte Einschichtbetrieb, zum Teil werde nur an einzelnen Tagen gearbeitet. Im Stammwerk in München laufe die Produktion nach Plan.
Wie lange die Engpässe andauerten, sei derzeit unklar, sagte die Sprecherin. Ab August sind für die deutschen Werke ohnehin reguläre Produktionsunterbrechungen angesetzt, die jährlich zur Wartung der Fertigungsanlagen oder zum Umbau genutzt werden.
Zum Chip-Mangel trägt auch die Corona-Welle in Malaysia bei. Das asiatische Land ist ein wichtiger Standort für die Chipbranche. In Malaysia erreichte die Zahl der Neuinfektionen und die Zahl der Todesopfer zuletzt Rekordwerte. Malaysia hatte im Kampf gegen die Seuche einen Shutdown angeordnet. In dem Zusammenhang mussten Anfang Juni Chip-Hersteller wie Infineon tageweise Werke schließen.
Bislang war BMW vom weltweit herrschenden Chipmangel weniger betroffen als Konkurrenten wie Mercedes-Benz oder Audi, die mehrfach die Bänder anhalten und Kurzarbeit anmelden mussten. Doch auch die Münchner hatten das Produktionsprogramm vereinzelt angepasst. Erst vor zwei Wochen hatte BMW erklärt, dass die Versorgungssituation mit Halbleiterkomponenten weiterhin angespannt bleiben werde. Auswirkungen auf die Absatzsituation im weiteren Jahresverlauf könnten nicht ausgeschlossen werden. Im zweiten Quartal hatten die Münchner mit einem kräftigen Absatzwachstum die Coronakrise hinter sich gelassen.
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