
Auch durch Stichproben bei Dienstleistern will sich Daimler gegen den Verdacht von Scheinwerkverträgen wehren, kündigte Personalvorstand Wilfried Porth in einem Interview mit der WirtschaftsWoche an. Hintergrund des neuen Teams sind mehrere Klagen gegen Daimler wegen Scheinwerkverträgen. Zwei bei Dienstleistern beschäftigte IT-Spezialisten hatten vor dem Landesarbeitsgericht in Stuttgart auf Einstellung geklagt und Recht bekommen.
„Wir haben ein Expertenteam ins Leben gerufen, das künftig bei unseren Auftragnehmern Prüfungen und Stichproben durchführen wird. Diese werden wir konsequent umsetzen und gegebenenfalls verstärken“, sagte Porth dem Magazin. „Wir müssen genauer hinschauen. Bei der Vielzahl von Dienstleistungen, die wir vergeben, sind trotz Schulung aller Führungskräfte einzelne Probleme bei der Umsetzung jedoch nicht ausgeschlossen.“
Allerdings werde Daimler nicht auf Dienstleister verzichten. „Wir müssen weiterhin in der Lage sein, unterschiedlich qualifizierte Aufgaben differenziert zu entlohnen“, so Porth. „Werkverträge sind seit Jahrzehnten unverzichtbar. Was wir vergeben und was wir selber erledigen, ist eine ureigene unternehmerische Entscheidung.“