Autobauer Nissan fährt höchsten Verlust seit zwölf Jahren ein

Nissan musste sich von dem ruinösen Expansionskurs des früheren Konzernchefs Carlos Ghosn verabschieden und steckt mitten in der Sanierung. Quelle: REUTERS

Auch wegen des Mangels an Halbleitern ist Nissan tief in den roten Zahlen. Wie der japanische Autobauer mitteilte, fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 ein operativer Rekordverlust von rund 1,1 Milliarden Euro an.

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Die Folgen der Pandemie, der Mangel an Halbleitern und die eigene Restrukturierung haben Nissan tief in die roten Zahlen gedrückt. Wie der drittgrößte japanische Autobauer am Dienstag mitteilte, fiel im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 ein operativer Rekordverlust von 150,65 Milliarden Yen (rund 1,1 Milliarden Euro) an, fast vier Mal soviel wie im Jahr davor. Es war zugleich das schlechteste Ergebnis seit zwölf Jahren. Dennoch fiel der Absturz nicht so tief aus wie befürchtet. Noch im Februar hatte das mit dem französischen Autobauer Renault verflochtene Unternehmen ein Minus von 205 Milliarden Yen erwartet. Grund für das im Vergleich dazu bessere Abschneiden war die Erholung in China.

Weltweit kämpft die Autoindustrie mit den Folgen der Chip-Krise, die sich durch den Brand in einer Halbleiterfabrik in Japan und die Winterstürme in den USA noch verschärft haben. Nissan musste sich außerdem von dem ruinösen Expansionskurs des früheren Konzernchefs Carlos Ghosn verabschieden und steckt mitten in der Sanierung. Für das gerade angelaufene neue Geschäftsjahr 2021/22 stellte der Konzern ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht und liegt damit deutlich unter den Erwartungen von Analysten.

Mehr zum Thema: Der Mangel an Computerchips stürzt die Autoindustrie in eine Krise. An ausreichend Nachschub dürfte es mindestens noch bis nächstes Jahr fehlen. Autohersteller und Zulieferer suchen verzweifelt Wege aus der Misere.

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