Autoindustrie Daimler Truck beteiligt Beschäftigte am Erfolg

Trotz vieler Unsicherheiten schreibt das Unternehmen ein Umsatzplus. Quelle: AP

Trotz Lieferkettenproblemen hat der Lkw- und Bushersteller mehr verkauft und prächtig verdient. Was sich auch für Beschäftigte auszahlt. Für 2023 stellte der Konzern ambitionierte Pläne vor.

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Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck ist 2022 dank Preissteigerungen und einem Absatzplus stark gewachsen und blickt optimistisch ins laufende Jahr. „Es war ein sehr schwieriges Jahr mit vielen unangenehmen Überraschungen, aber wir haben uns durchgekämpft und haben es sehr, sehr gut beendet“, sagte Vorstandschef Martin Daum am Freitag. Unterm Strich stand ein Gewinn von 2,76 Milliarden Euro und damit 14 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Dax-Konzern mitteilte.

Der Umsatz kletterte um 28 Prozent auf 50,9 Milliarden Euro. Der Konzern könnte weiter kräftig zulegen: Seit geraumer Zeit ist der Auftragsbestand hoch, mit der Produktion kommt Daimler Truck kaum nach. Den Umsatz will Vorstandschef Martin Daum mit steigenden Verkäufen im wichtigen Markt Nordamerika und anziehenden Geschäften mit Finanzdiensten auf 55 bis 57 Milliarden Euro steigern.

Für 2023 erwartet Daimler Truck dennoch weitere Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine und die Inflation. „Wir gehen von weiteren Lieferengpässen aus, erwarten aber keine großen Produktionsausfälle“, sagte Finanzchef Jochen Goetz. Ziel sei auch, die Fixkosten weiter zu senken, so Daum. Zuletzt hatte Daimler Truck etwa Pläne für Verlagerungen bei der Tochter Evobus nach Tschechien präsentiert.

von Sonja Álvarez, Max Biederbeck, Max Haerder, Christian Ramthun

Den Absatz für 2023 taxiert der Konzern weltweit auf 510 000 bis 530 000 Lkw und Busse, vergangenes Jahr war er um 14 Prozent auf rund 520.000 gestiegen. Das Geschäft mit E-Lkw und -Bussen macht hier immer noch einen Bruchteil aus: Im vergangenen Jahr wurden lediglich 914 emissionsfreie Fahrzeuge verkauft und damit gut 200 mehr als im Vorjahr. Hintergrund seien der Preis und die fehlende Infrastruktur.

Ein Plus beim Absatz erwartet Daum kommendes Jahr in Nordamerika, dem renditestärksten Markt der Schwaben. Im Asien-Geschäft ist Daimler Truck hingegen vorsichtig. Zuletzt hatte unter anderem der schwächelnde Markt in China den Gewinn der Sparte Trucks Asia deutlich gedrückt, das Absatzplus von neun Prozent war das schwächste unter den Segmenten. Die zuletzt defizitäre Bussparte kam 2022 wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser. Dazu trugen vor allem anziehende Verkäufe in Lateinamerika bei.

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Die Zahl der weltweiten Beschäftigten stieg im Jahresvergleich um fünf Prozent auf rund 104.700. Für etwa 25.000 Tarifbeschäftigte in Deutschland kündigte Daimler Truck am Freitag eine Ergebnisbeteiligung in Höhe von 7300 Euro an.

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