Autokonzerne und Tech-Giganten Wer macht es mit wem – und warum?

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BMW und Google: Ideen für den Handel

Ein interessantes Projekt verfolgt BMW mit Technologie von Google. Der Mutterkonzern Alphabet hat auf der CES sein Projekt Tango vorgestellt, einer Smartphone-basierten Augmented-Reality-Anwendung.

Tango nutzt die Kameras und Sensoren des Smartphones, um realitätsgetreue Bilder live in das Kamerabild einbauen zu können – frei nach dem Grundprinzip von Pokémon Go. In dem Pilotprojekt mit BMW können sich die Kunden einen i3 oder i8 auf dem Smartphone anschauen – in virtueller Originalgröße.

Die Highlights der CES 2017

„Wenn etwa das gewünschte Produkt gerade nicht vor Ort verfügbar ist, verhilft Visualisierung zum nächst besten Erlebnis“, sagt Andrea Castronovo, Leiter Vertriebsstrategie, Innovationen Vertrieb, Future Retail bei BMW.

Der Kunde kann mit dem Smartphone in der Hand etwa die Türen oder den Kofferraum öffnen und sogar ins Fahrzeug einsteigen, um einen genaueren Blick auf den Innenraum zu werfen. Eric Johnsen, Head of Business Development for Augmented Reality bei Google, sagt: „Was Tango so besonders macht, ist die Tatsache, dass es den Kontext des Raums versteht, in dem es sich befindet. Das heißt beispielsweise, dass sich die Räder des Fahrzeugs wirklich auf dem Boden befinden. Das vermittelt ein deutlich realistischeres Erlebnis.“

Audi arbeitet ebenfalls an einem virtuellen Showroom, allerdings nicht mit Smartphones, sondern mit Virtual-Reality-Brillen. Nicht jeder Händler könne jedes Modell im Schauraum ausstellen, so Audi. Mit der VR-Software könne der Kunde sein Wunschfahrzeug zusammenstellen und direkt im virtuellen Raum betrachten.

Autohändler werden „einer der langfristigen und profitablen Anwendungsfälle“ Augmented Reality sein, sagt Analyst Chris Chute von der Beratergesellschaft IDC. Er schätzt den Markt für die Technologie als stark wachsend ein, von einem Volumen von 5,2 Milliarden Dollar im Jahr 2015 zu 162 Milliarden Dollar im Jahr 2020.

Fazit: Der Autohandel muss sich immer mehr einfallen lassen, um die Kunden zu locken. Gerade in Innenstadt-Lagen ist der Platz für Ausstellungsfahrzeuge knapp. Im Vertrieb sind Virtual- oder Augmented-Reality-Anwendungen sicher interessant. Eine echte Technologieführerschaft ist aber nicht in Sicht.

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