




"Hier ist Feuer unterm Kessel", sagte Jörg Hofmann, Brasilien-Chef von Audi, der WirtschaftsWoche. Audi konnte in diesem Jahr seinen Absatz in Brasilien mehr als verdoppeln, das Land wächst unter den 20 größten Märkten Audis weltweit am schnellsten. Bis 2020 könnte sich der Absatz von Oberklassefahrzeugen in Brasilien verdreifachen, schätzt Hofmann.
Das Land ist in den zurückliegenden zehn Jahren zum viertgrößten Automarkt der Welt herangewachsen, noch vor Deutschland. Während die Produktion der großen Massenhersteller jedoch durch die Wirtschaftsflaute 2014 um 16 Prozent einbrach, boomt das Premiumsegment. Bisher entfallen erst zwei Prozent des brasilianischen Automarktes auf die Oberklasse. In der EU sind es bereits 20 Prozent, in Deutschland ist es rund ein Drittel.
Um Importzölle von bis zu 65 Prozent zu umgehen, verlegen die deutschen Hersteller in Brasilien Werke auf. BMW investiert 200 Millionen Euro in sein neues Werk in Joinville im Süden des Landes, hier werden neben den Serien 1 und 3 auch die geländegängigen Limousinen X1, X3 sowie die Mini-Variante Countryman produziert. Mercedes errichtet eine Fabrik in Iracemápolis, nördlich von São Paulo. Ab 2016 sollen hier jährlich 20.000 Fahrzeuge der C-Klasse sowie des neuen Kompakt-SUV namens GLA gebaut werden.