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Automobilsalon Genf Europas Autokonzerne sind ausgeliefert

Auf dem Genfer Autosalon wird deutlich: Alle Autobauer, die wie Opel fast ausschließlich vom europäischen Markt abhängig sind, könnte 2012 so schlimm werden wie das Krisenjahr 2009. Echte Global Player wie Daimler, BMW oder Volkswagen müssen sich dagegen keine Sorgen machen.

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Opel ist nicht der einzige Hersteller, der unter dem europäischen Markt leidet. Quelle: REUTERS

Die Stimmung beim Automobilsalon in Genf, der heute seine Pforten öffnet, ist wie das Wetter am Lac Léman: durchwachsen. Mancher Hersteller räkelt sich wohlig in der Frühlingssonne, über anderen hängen bedrohliche Gewitterwolken. Wer auf der Sonnenseite der europäischen Autoindustrie steht, entscheidet sich an einer simplen Frage: Hat das Unternehmen relevante Absatzmärkte außerhalb Europas oder nicht? Wer seine Bilanzen nicht mit außereuropäischem Geschäft ausbügeln kann, wer auf Gedeih und Verderb dem europäischen Markt ausgeliefert ist, dem steht eine Krise à la 2009 ins Haus.

Überkapazitäten im Fokus
Die notorische Schwäche einiger europäischer Volkswirtschaften, vorwiegend im Süden des Kontinents, verhagelt den Autobauern zunehmend das Geschäft. Der Januar ließ erahnen, was 2012 auf die Branche zukommt: Der Autoabsatz in Italien schrumpfte in Italien um 17 Prozent, in Portugal um 47 Prozent, in Frankreich um 21 Prozent. Insgesamt gingen die Neuzulassungen in der Europäischen Union gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5 Prozent zurück.

Die Gewinn-Champions

Hersteller wie Opel, Peugeot, Renault oder Fiat, die ihre Autos vor allem in Europa losschlagen, müssen schon jetzt Produktionsstopps vorbereiten. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC könnte die Auslastung in europäischen Autowerken 2012 auf bis zu 69 Prozent fallen. Das wäre ein Prozent weniger als im Rekord-Krisenjahr 2009, in dem in fast allen Werken in Europa zeitweise die Bänder angehalten werden mussten. 2013 werde, so die Vorhersage, die Auslastung nicht viel besser sein. Erst in den Jahren danach soll sie auf bis zu 85 Prozent ansteigen. Zwangsläufig würden, so PwC die „Überkapazitäten in der europäischen Automobilindustrie wieder in den Fokus rücken.“

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