Elektroautos Warum Tesla dank Hertz jetzt eine Billion US-Dollar wert ist

Model Y vor Tesla Gigafactory in Grünheide. Der E-Autobauer hat erstmals die Marke von 1000 US-Dollar pro Aktie geknackt. Quelle: dpa

Der Auftrag des Autovermieters dürfte Tesla wohl rund 4,3 Milliarden Dollar Umsatz verschaffen. Die Aktie des E-Autobauers legt um fast 13 Prozent zu.

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Der US-Autovermieter Hertz steckt mit einer Großbestellung bei Tesla Milliarden in den Ausbau seiner Elektro-Autoflotte. Er hat 100.000 Teslas bis Ende 2022 bestellt, wie Hertz mitteilte. Damit werde der Anteil an Elektroautos an der Flotte des Autovermieters mehr als 20 Prozent betragen. Der Großauftrag hat ein Volumen von rund 4,4 Milliarden Dollar (rund 3,8 Milliarden Euro), wenn man davon ausgeht, dass alle bestellten Fahrzeuge vom Typ des günstigsten Tesla-Fahrzeugs Model 3 sind. Dieses Modell ist ab 44.000 Dollar zu haben.

Der E-Autobauer knackte damit die Marke von einer Billion Dollar Börsenwert und überstieg erstmals mit seinem Aktienkurs die Marke von 1000 Dollar. Damit wird der US-Konzern an der Börse fast doppelt so hoch bewertet wie BMW, Daimler, Volkswagen, Toyota, General Motors (GM), Ford und Stellantis zusammengerechnet. Der Schlusskurs lag bei knapp 1025 Dollar, ein Plus von 12,6 Prozent. Tesla-Chef Elon Musk zeigte sich auf Twitter selbst überrascht von der Entwicklung: Das Problem seines Konzerns sei eigentlich nicht die Nachfrage, sondern das Hochfahren der Produktion.

Hertz erklärte, man wolle wegen des starken Interesses der Menschen an Elektroautos die größte E-Auto-Mietflotte in Nordamerika aufbauen. Ab November sollen die Kunden die neuen Tesla buchen können. Neben der Bestellung kündigte Hertz an, mehrere tausend Ladestationen zu installieren.

Üblicherweise verlangen Autovermieter von den Herstellern zwar große Rabatte. Der Umfang der Bestellung deutet jedoch darauf hin, dass die Zahlungen von Hertz nahe den Listenpreisen liegen dürften, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der Auftrag des Autovermieters hievte Tesla auf ein Rekordhoch: Die Aktien des Autobauers stiegen im vorbörslichen US-Geschäft um vier Prozent auf 946,29 Dollar.

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Die Autos sollen den Angaben zufolge binnen der nächsten 14 Monate ausgeliefert werden. Tesla-Limousinen des Typs Model 3 könnten ab Anfang November an Hertz-Standorten in den wichtigsten US-Märkten und Teilen Europas gemietet werden, berichteten die über die Pläne informierten Personen laut Bloomberg. Die Kunden sollen demnach Zugang zu Teslas Schnelllade-Netz haben.

Der Kauf der Fahrzeuge ist die erste große Initiative von Hertz, seit das Unternehmen sein Insolvenzverfahren im Juni abgeschlossen hat. Der Autovermieter war in der Coronakrise in die Insolvenz gerutscht.

Mehr zum Thema: Hohe Nachfrage, knappes Angebot: Deutschlands größtes Mietwagenunternehmen Sixt erwartet kräftige Preissteigerungen – auch, weil die Chipkrise nicht enden will.

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