Für Audi und den technischen Anspruch der Marke unangenehm: Im Vergleich zu Audi bringt die bayrische Konkurrenz BMW noch in diesem Jahr das mutige Elektroauto i3 und wenig später den Elektrosportler i8 auf den Markt. Und Mercedes hat den SLS AMG electric drive zur Marktreife entwickelt: Der SLS hat 751 PS, und irrwitzige 1000 Newtonmeter Drehmoment. Ob es einen Markt gibt für einen E-Sportwagen, der 416.000 Euro kostet und wie sinnvoll solche Autos sind sei dahin gestellt. Immerhin sind es Beweise, dass die Unternehmen die Technik beherrschen und dass die jede Menge Spaß machen kann.
Lösung Plug-In-Hybrid
Der "Vorsprung durch Technik", den Audi in der Vergangenheit so gerne beschworen hat, ist jedenfalls nicht zu sehen. Selbstverständlich sollen die Erfahrungen, die die Entwickler des R1 e-tron und des A1 e-tron gesammelt haben, jetzt in die Serienentwicklung einfließen, sagen die Audi-Leute. Was das letztlich heißt, bleibt jedoch im Unklaren. Aber was sollen die Verantwortlichen auch sagen – angesichts vollmundiger Ankündigungen in der Vergangenheit und Millionen Euro Entwicklungskosten für den R8 e-tron?
Jetzt setzt Audi, nicht zuletzt auf dringlichen Wunsch der Mutter VW, auf die Lösung Plug-in-Hybrid. Da können die Batterien kleiner und billiger ausfallen. Und da verweisen die Audi-Verantwortlichen auf den Audi A3 e-tron, der Anfang 2014 auf den Markt kommen soll – mit der gleichen Technik wie der kommende Elektro-Golf. Der Audi kombiniert einen 1,4 Liter Benzinmotor und einen Elektroantrieb. Beide zusammen leisten 204 PS. Die vor der Hinterachse platzierte Lithium-Ionen-Batterie speichert so viel Energie, dass der Wagen rund 50 Kilometer rein elektrisch fahren kann. Noch steht der Preis nicht fest, aber rund 38.000 Euro soll der Kompaktwagen kosten.
Vorsprung durch Technik? Kaum. Die Konkurrenz ist damit auf dem Markt, beispielsweise der Toyota Prius Plug-in-Hybrid oder der Opel Ampera.