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Ford setzt auf das Weltauto-Konzept

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Die "One Ford-Strategie"

Der Standort Genk aber wird Ende 2014 geschlossen. Bis dahin läuft dort noch der aktuelle Mondeo vom Band, der sich damit viel länger als geplant gegen teilweise deutlich neuere Konkurrenten wie den Mazda 6, VW Passat oder den Opel Insignia behaupten muss. Künftig soll der Mondeo im spanischen Ford-Werk in Valencia gebaut werden.

Als wenn das noch nicht reichen würde, stöhnen die Ford-Chefs über die Rabattschlacht auf den deutschen und anderen europäischen Märkten. Rabatte von 20 Prozent sind eher die Regel als die Ausnahme. Da bleibt vor allem bei kleineren Autos wie dem KA, dem Fiesta oder auch dem Focus für die Händler eine deutlich geringere Gewinnmarge. Und die Marktanteile werden teuer erkauft. Vielleicht liegt es daran, dass Odell erst wieder für 2015 schwarze Zahlen für Ford Europa erwartet.

Trotzdem machen die Ford-Chefs Mattes und Odell auf Zuversicht: Sie verweisen auf die Modelloffensive in den nächsten fünf Jahren. 15 neue Fahrzeuge soll es geben, unter anderem auch eine Neuauflage des Klassikers Mustang. Noch im März starte zudem der gefragte und erneuerte SUV Kuga neu, im Herbst folgt der kleinere SUV Ecosport, der Ford Transit ist erneuert, das Nischenmodell B-Max auf dem Markt und der Fiesta aufgefrischt.

Voranbringen soll Ford auch ein neues altes Konzept: Nicht nur beim Mondeo, sondern auch beim nächsten Fiesta verfolgen die Ford-Manager einem Traum, den sie "One Ford-Strategie" nennen: Ein Auto, das sich in gleicher Form auf allen Kontinenten erfolgreich verkaufen lässt. Je mehr Gleichteile für Autos in unterschiedlichen Märkten eingekauft werden können, desto billiger werden sie. Und zwar so viel billiger, dass die Ford-Manager selbst große Risiken eingehen: Selbst kleine Fehler können plötzlich riesige Auswirkungen haben, wie vor zwei Jahren, als Toyota acht Millionen Autos zurückrufen musste.

Ob die "One Ford-Strategie" dieses Mal aufgeht? Schon der erste Mondeo, der von 1993 bis 2000 produziert wurde, war ein Weltauto. Weil er allen gefallen wollte, sah er enorm langweilig aus.

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