




Europas Autoindustrie steckt in einer handfesten, seit Monaten andauernden Absatzkrise. Die Neuzulassungen von Autos gingen in der Europäischen Union mit der Schweiz, Island und Norwegen im August um 8,5 Prozent von 789.458 im Vorjahr auf 722.483 Fahrzeuge zurück. Die Zahlen legte der europäische Automobilherstellerverbandes ACEA jetzt vor. Die ACEA befürchtet, dass der Absatz in Europa in diesem Jahr um sieben Prozent auf das niedrigste Niveau seit 1995 fallen könnte.
Der August-Rückgang war der stärkste, seit im Februar die Zahlen um 9,2 Prozent gefallen waren. Die Neuzulassungen in Deutschland sanken beispielsweise um 4,7 Prozent. Außer Volkswagen (VW) (+1,3%), das den Absatz aufgrund der Erfolge bei Audi (+6,6%), Skoda (+3,8%) und dem erstmaligen Einbezug von Porsche zu den sonstigen Verkäufen seiner übrigen Luxusmarken noch steigern konnte, verloren die übrigen deutschen Hersteller bei den Neuzulassungen. Während BMW den Monat mit einem Minus von 13,5 Prozent beendete, konnte Daimler den Rückgang noch auf 1,3 Prozent begrenzen.





Massenhersteller machen Milliardenverluste
Vom rasanten Niedergang betroffen sind vor allem die auf Europa konzentrierten Massenhersteller Fiat, Ford, Opel, Peugeot und Renault, die ihre Internationalisierung außerhalb von Europa und Amerika entweder gar nicht oder viel zaghafter voran getrieben haben als der erfolgreiche VW-Konzern. Alle fünf Hersteller machen dieses Jahr im Europageschäft Milliardenverluste. Die deutschen Exportmeister Volkswagen, Daimler und BMW profitieren von der steigenden Nachfrage in Amerika und China.
Die Entwicklung in den wichtigsten Märkten zeigte sich überwiegend negativ: Mit Ausnahme von Spanien (+3,4 %) und Großbritannien (+0,1%), verzeichneten übrige große Märkte wie Frankreich (-11,4%) oder Italien (-20,2%) teils herbe Einbrüche.