Autozulieferer Eberspächer: In zehn Jahren mindestens 60 Prozent des Umsatzes ohne Verbrenner

Der Autozulieferer Eberspächer ist weltweit der drittgrößte Produzent von Abgastechnik. Jetzt will das Unternehmen den Wandel zu Elektroanwendungen schaffen. Quelle: dpa

Knapp 90 Prozent seines Umsatzes machte der Abgastechnik-Spezialist Eberspächer zuletzt mit Teilen für Verbrennungsmotoren. Das will das Unternehmen ändern. Der Umstieg auf Elektroanwendungen soll sogar ein Umsatzplus bringen.

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Der Autozulieferer Eberspächer will unabhängiger von Autos mit Verbrennungsmotor werden. In zehn Jahren sollen mindestens 60 Prozent des Umsatzes unabhängig vom Verbrenner sein. Das sagte Martin Peters, Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, der WirtschaftsWoche. Zuletzt hingen im Jahr 2020 gut 89 Prozent der 4,9 Milliarden Euro Umsatz an Produkten für Autos mit Verbrennungsmotor. Eberspächer ist der weltweit drittgrößte Produzent von Abgastechnik.

Den Umsatz beziffert Peters dann auf 5,5 bis 6 Milliarden Euro. „Das wird mehr echter Umsatz sein – und was wir beim Verbrenner verlieren, werden wir mit Elektroanwendungen kompensieren“, sagte Peters. Zu den Produkten mit Potenzial zählt er etwa elektrische Fahrzeugheizungen für E-Fahrzeuge, Klimasysteme für E-Busse, Batteriemanagementsysteme und Fahrzeugelektronik. Zudem habe er „große Zweifel, ob die Batterie die sauberste Alternative ist“, sagt Peters. Seine Firma beschäftige sich daher etwa mit synthetischen Kraftstoffen, Wasserstoff und dem Wasserstoffmotor, mit dem etwa Lkw angetrieben werden könnten. Schon „2025 werden 45 Prozent der Umsätze unabhängig vom Pkw-Verbrenner sein“. Das sieht Peters schon heute am Auftragseingang.

Seine Abgassparte hat Eberspächer unter dem Namen Purem ausgegliedert. Sie gehört zwar weiter zu 100 Prozent zur Gruppe, kann aber jetzt rechtlich eigenständig agieren. „Wir haben uns damit die Möglichkeit eröffnet, mit einem Partner zusammenzugehen, ohne ihn am Rest von Eberspächer beteiligen zu müssen“, sagt Peters.



„Der Tod des Verbrenners liegt noch ganz weit weg“, sagt Peters – und verweist auf Wachstumsmärkte wie Indien, wo es noch lange keine gute Infrastruktur für E-Autos geben werde. Im Jahr 2032, meint Peters, würden noch bis zu 70 Prozent der weltweit verkauften Autos in irgendeiner Form einen Verbrennungsmotor, wie etwa in Hybridfahrzeugen, beinhalten.

Mehr zum Thema: Obwohl Verbrenner wohl noch lange Bestand haben werden, bringt der EU-Klimapakt den Durchbruch des Elektroautos. Doch Fragen bleiben: zu Kosten, Reichweite, Sicherheit, Emissionen. Daten des ADAC geben Antworten.

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