Autozulieferer Leoni-Chef Probst: Produktion in Nordafrika alternativlos

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"Wir wollen 2016 kräftig wachsen"

2013 wird also ein eher schwaches Jahr?

Was die Geschäftsentwicklung insgesamt angeht, sind wir ganz zufrieden. Wir erwarten, dass unser Vorjahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro stabil bleibt. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern können wir die 236 Millionen Euro von 2012 nicht halten, wir rechnen mit rund 170 Millionen Euro.

Das wird Ihre Aktionäre nicht erfreuen.

2013 wird das Ergebnis stark durch Vorlaufkosten für viele neue Projekte belastet. Normalerweise haben wir acht bis zehn Anläufe pro Jahr, in diesem Jahr sind es 16. Das kostet erst einmal Geld, verdienen werden wir daran dann in den Folgejahren.

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Wir wollen kräftig wachsen und 2016 einen Umsatz von fünf Milliarden Euro erreichen, die Umsatzrendite soll von derzeit rund 4,5 auf 7,0 Prozent steigen.

Wo soll das Wachstum herkommen, wenn das Industriegeschäft schwächelt?

Wenn die Konjunktur in Europa wieder anzieht, wird sich auch das Industriegeschäft erholen. Wir sind Weltmarktführer bei Kabelsystemen von Industrierobotern und europäischer Marktführer bei Kommunikation und Infrastruktur, etwa der Verkabelung von Flughäfen oder Bahnhöfen. Auch im Medizintechnikgeschäft, etwa bei Kabelbäumen für Zahnarztstühle, oder bei Hausgeräten sind wir gut positioniert.

Die europäischen Auto-Volumenhersteller dürften sich aber nicht so schnell erholen.

In der Autoindustrie werden in den nächsten Jahren die Wachstumsimpulse vor allem aus den gut laufenden Märkten in China und den USA kommen. China wird für uns immer wichtiger. Wir sind dort mit zehn Werken vertreten, aber noch stammen 95 Prozent des Bordnetzgeschäfts aus Joint Ventures europäischer und amerikanischer Autobauer vor Ort. Chinesische Produzenten spielen für uns aktuell kaum eine Rolle. Das dürfte sich bald ändern. Chinas Automarkt wird in fünf Jahren so groß sein wie der in Europa und den USA zusammen.

Einfacher wäre es, den Umsatz durch Zukäufe zu erhöhen.

Das haben wir in der Vergangenheit bei passender Gelegenheit gemacht. Durchaus möglich, dass wir 2014 wieder aktiv werden. Das nötige Geld dafür wäre jedenfalls kein Problem.

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