



Ich möchte mich hier nicht mit manierierten Analysen der Farbigkeit, Inhaltlichkeit und Profanität einzelner Opel-Plakate aufhalten. Das kann das Feuilleton besser.
Ebenso wenig möchte ich über den 'Awareness-Boost-oder-nicht' einer zunächst anonymen Kampagne sprechen. Das können selbsternannte WerbepäpstInnen besser.
Ich schaue lieber ein wenig strategischer auf das Geschehen, und mit Beginner's Mind, die einen bescheidener und klarer die Welt sehen lässt und nicht allein so, wie man sie selbst gern hätte.
Was also hat Tina Müller, Opels Marketingvorstand, getan? Zuallererst hat sie eine Opel-Kampagne für normale Menschen gemacht, nicht für Werber.
Sie hat einen Startschuss gegeben, der viele aufhorchen und in Opels Richtung schauen lässt. Das prompte Echo aus allen Richtungen gibt ihr Recht.
Tina Müller beginnt mit einer Kampagne. Klar. Was bleibt ihr, um schnell ein Zeichen zu setzen, Pflöcke einzuschlagen, mit dem Zaunpfahl zu winken!? Die Modellpalette zu innovieren, dauert ein wenig länger.
Aber Tina und die Kampagne sind nur das Tüpfelchen auf dem Opel-Blitz. Opel selbst hat bereits pionierhafte Vorarbeit geleistet und dabei alles richtig gemacht:
- mit dem Adam wieder ein passables Auto gebaut,
- endlich eine Frau(!) fürs Marketing geholt,
- die nicht(!) aus der Branche kommt,
- und sie in den Vorstand(!) berufen,
- ihre mutige(!) Kampagne realisiert und
- dem Vorstand über das Video Öffentlichkeit und Mitverantwortung gegeben.
Sehr gut, und sehr selten, dass ein Mann so mutig ist. Gerade in dieser Branche. Glückwunsch!
Idealerweise hält Vorstandschef Neumann weiterhin was sein Name verspricht, denn jetzt geht die Arbeit erst richtig los.