Betriebsratschef Schäfer-Klug "Opel abzuwickeln wäre ein denkbar schlechtes Geschäft"

Vor dem Verkauf an den französischen Autobauer PSA, strukturiert sich Opel neu. Arbeitnehmer-Vertreter zeigen sich erleichtert. Gesamtbetriebsratschef Schäfer-Klug wies Spekulationen über Arbeitsplatzabbau zurück.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug. Quelle: dpa

Kurz vor dem geplanten Verkauf des deutschen Autobauers Opel an den französischen PSA-Konzern legt das Unternehmen seine europäischen Geschäftsbereiche, die an PSA gehen sollen, zusammen. Das teilten der Opel-Vorstand, die IG Metall und der Betriebsrat am Dienstagnachmittag auf Betriebsversammlungen an den deutschen Standorten mit. So soll die Adam Opel AG in einen GmbH umgewandelt werden. In einem nächsten Schritt wird diese mit der Opel Group GmbH verschmolzen. Ziel sei es alle Geschäfte von Opel unter einem Dach zu bündeln.

Trotz der Umwandlung in eine GmbH sollen die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer in vollem Umfang erhalten werden. Dafür hat Opel einen Mitbestimmungstarifvertrag mit der IG Metall abgeschlossen.

Wolfgang Schäfer-Klug, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von Opel, wies Spekulationen um massiven Arbeitsplatzabbau zurück. “Wenn Sie heute 6000 Menschen bei Opel rausnehmen, ist Opel nicht mehr wettbewerbsfähig”.

Milliarden für Opel zu bezahlen, um Opel abzuwickeln, das wäre ein denkbar schlechtes Geschäft für PSA. Sollte die Elektrifizierung der Autoindustrie allerdings weitergehen, sagte er, dann wüssten alle, dass es am Ende Arbeitsplätze kosten könne.

Mitarbeiter, Gewerkschafter und Betriebsräte hatten das Opel-Management und den US-Mutterkonzern General Motors (GM) zuletzt kritisiert: Wichtige Informationen würden nicht weitergegeben. PSA-Chef Carlos Tavares hatte am Mittwoch die Einhaltung von Standort- und Jobgarantien zugesichert. Doch deren Haltbarkeit ist begrenzt: Betriebsbedingte Kündigungen sind nur bis Ende 2018 ausgeschlossen, Investitionszusagen gelten bis 2020. Schäfer-Klug erklärte, dass eine Arbeitsplatzsicherung über 2020 hinaus möglich sei, sofern Tarifverträge übergehen. Diese müssten jedoch neu unterzeichnet werden.

GM und PSA Peugeot Citroën hatten sich Anfang März auf den Opel-Verkauf geeinigt. Dieser soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Die Franzosen sollen für das Europa-Geschäft von GM inklusive der Schwestermarke Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. Opel/Vauxhall beschäftigt etwa 38 000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Die Transaktion muss unter anderem noch von der EU-Kommission genehmigt werden.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%