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Bilanzbericht Nissan läuft seinen Zielen hinterher

Der japanische Renault-Partner Nissan hat im abgelaufenen Geschäftsjahr höhere Gewinne eingefahren. Allerdings bremst eine kostspielige Auslandsexpansion den Gewinn von Japans zweitgrößtem Autobauer.

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Nissan bezahlt seine Expansion mit gebremsten Gewinnwachstum. Quelle: dpa

Bald drei Jahre ist es her, dass Carlos Ghosn, Präsident und CEO von Nissan, das Programm "Power 88" ausgerufen hat. Der Franzose mit libanesischen Wurzeln und brasilianischer Vergangenheit hatte damals dem japanischen Autobauer ambitionierte Ziele verordnet: In sechs Jahren sollte Nissan mit all seinen Marken auf einen Weltmarktanteil von acht Prozent und auf eine Marge von acht Prozent im operativen Geschäft kommen. Alle sechs Wochen sollte dazu ein neues Automodell auf den Markt geworfen werden und pro Jahr 15 neue Technologien zur Serienreife geführt werden. Die Strategie sah zudem eine Schärfung der Markenprofile, einen Ausbau des Vertriebsnetzes und eine Stärkung der Aktivitäten in den Schwellenländern China, Brasilien, Indien und Indonesien vor. Im Geschäft mit emissionsfreien Autos sollte - Hand in Hand mit dem Allianzpartner Renault - nicht weniger als die Marktführerschaft angestrebt werden, durch Ausbau der Plattformstrategie und der Kooperationen mit anderen Herstellern Nissan zudem zum Autohersteller mit den niedrigsten Kosten weltweit werden.

"Nissan wird das Leben unserer Kunden mit tollen Produkten bereichern und unsere Aktionäre mit Werten erfreuen, die ein lohnendes Investment auszeichnen", tönte Ghosn damals beim Start von Power 88.
Und heute? Zur Halbzeit des Programms gibt sich Ghosn zwar immer noch sehr selbstbewusst. Aber er muss etwas kleinlauter als fürdem auch einräumen, dass der Autokonzern mit seinen drei Marken Nissan, Infinity und Datsun dem ehrgeizigen Zeitplan etwas hinterherhinkt.

Wie er bei der Vorlage der Jahresbilanz 2013 (31. März) in Yokohama erklärte, hat Nissan zwar ein ordentliches Wachstum hingelegt und mit 11,43 Trillionen Yen (umgerechnet rund 85,21 Milliarden Euro) den Umsatz zwar um fast 19 Prozent erhöht und den Absatz weltweit um 5,6 Prozent auf nunmehr knapp 5,2 Millionen Fahrzeuge erhöht. Doch unter dem Strich blieb dabei nur eine operative Marge von 5,3 Prozent. Und auch der aktuelle Weltmarktanteil von 6,7 Prozent liegt noch längst nicht im Zielbereich. "Die Zahlen spiegeln nicht die wahre Stärke von Nissan", behauptet Ghosn - und verweist seine Aktionäre auf die zweite Halbzeit. In der, so verspricht er, werde der Konzern ernten, was der Konzern in den zurückliegenden drei Jahren gepflanzt habe.

Tatsächlich brauchen die Nissan-Aktionäre noch ein wenig Geduld. Warum?

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