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Billig-Autos Opel will Dacia Konkurrenz machen

Opel will auf ein neues Niedrigpreis-Segment setzen. Um Marktanteile gegen Dacia zurückzugewinnen, soll laut Vorstandschef Neumann ein "Einstiegs-Modell" von Opel auf den Markt kommen.

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Das Opel-Logo auf einem Opel Adam. Der Autobauer kann sich vorstellen, ein noch kleineres Modell zu bringen. Quelle: REUTERS

Die deutsche General Motors-Tochter Opel erwägt die Einführung eines neuen Billig-Modells, um in diesem Segment Marktanteile etwa gegen Dacia zurückzugewinnen. "Wir glauben, dass es Möglichkeiten für Opel gibt, mit so etwas wie einem Einstiegs-Modell auf den Markt zu kommen", sagte Vorstandschef Karl-Thomas Neumann der "Financial Times". Das gelte vor allem, seit die ebenfalls zu GM gehörende Marke Chevrolet nicht mehr in Europa vertreten sei. Allerdings sei es für die Konzernmutter GM weiter am wichtigsten, Opel zunächst in die Gewinnzone zurückzuführen.

"Dacia ist eine große Sache", sagte Neumann. Nun sei zwar GM definitiv nicht Dacia. "Aber dieses Billig- und Einstiegs-Segment ist sehr interessant." GM schaue sich das definitiv an. Aus Führungskreisen hieß es am Montag, man denke über "ein neues Einstiegsmodell unterhalb von 10.000 Euro" nach. So sollten ehemalige Chevrolet-Kunden an die Marke gebunden werden sollen.

So sieht das 7000-Euro-Auto aus
Wuchtiger Kühlergrill: Damit liegt der Dacia Sandero schon mal im Trend. So wollen das Autokäufer heute haben. Quelle: Sebastian Schaal
Die günstigste Version (Essentiel) kostet ab 6.990 Euro. Mit Top-Motorisierung und dem besten Ausstattungspaket (Stepway Prestige) kann man aber auch 13.790 Euro ausgeben. Unser Testwagen (Lauréate) kostet 11.890 Euro. Quelle: Sebastian Schaal
Der Dacia Sandero basiert auf dem Renault Clio, außerhalb Europas wird das Modell auch als Renault Sandero angeboten. Quelle: Sebastian Schaal
Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale sind serienmäßig: Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) mit Antischlupfregelung (ASR), Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Isofix-Kindersitzbefestigungen. Im NACP-Crashtest machte der Wagen allerdings keine so gute Figur: Nur drei von fünf Sternen. Quelle: Sebastian Schaal
Viel Plastik, wirkt aber nicht billig. Das Cockpit macht einen aufgeräumten Eindruck. Quelle: Sebastian Schaal
Die Höchstgeschwindigkeit des 90-PS-Turbodiesels liegt bei 173 km/h. Er "beschleunigt" von 0 auf 100 in 11,1 Sekunden. Quelle: Sebastian Schaal
Die Motoren stammen von Renault. Der kleinste hat 1,2 Liter Hubraum und 75 PS. Darüber hinaus kommen der Top-Benziner TCe 90 sowie das überarbeitete Dieselaggregat dCi 90 (hier im Bild) zum Einsatz. Außerdem gibt es noch ein 1,2-Liter-Aggregat mit bivalenten Flüssiggas-Triebwerk. Quelle: Sebastian Schaal

Ähnlich hatte sich Neumann bereits Anfang Juni geäußert. Opel wolle mit zahlreichen neuen Modellen Marktanteile erobern und zusammen mit seiner Schwester-Marke Vauxhall zum zweitgrößten Pkw-Produzenten in Europa aufsteigen, hatte er damals erklärt.

Schwerpunkt von Opel sollten kleinere Autos wie die Kompaktklasse Astra, der Kleinwagen Corsa oder der noch kleinere Adam bleiben. Als Einsteiger-Auto sei auch ein noch kleineres Modell denkbar, sagte Neumann: "Ein Auto unter dem Adam kann ich mir sehr gut vorstellen."

Mit neuen Modellen und Motoren peilt Opel spätestens 2016 die Gewinnschwelle an. Spätestens 2022 solle Ford als Nummer 2 in Europa überholt werden.

Dacia gehört zu Renault. Der französische Konzern profitierte im ersten Halbjahr erneut von dessen günstigen Modellen und konnte deshalb seinen Absatz in Europa um 18 Prozent steigern. Dacia bietet zum Beispiel sein Modell Sandero in Deutschland für unter 7000 Euro an. Die Fahrzeuge werden in Rumänien gebaut, wo die Löhne im Vergleich zu Westeuropa niedrig sind.

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