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BMW-Entwicklungsvorstand Diess wird früher VW-Markenchef

VW-Chef Winterkorn gibt seine Verantwortung für die Kernmarke VW-Pkw schon zum Juli an den früheren BMW-Manager Herbert Diess ab. Das ist nur eine von mehreren Top-Personalien, die zuletzt für Aufsehen gesorgt haben.

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Herbert Diess, Vorstandsmitglied des Automobilbauers BMW, wechselt zum 1. Juli zu Volkswagen Quelle: dpa

Herbert Diess wird bereits mit Wirkung zum 1. Juli zum ordentlichen Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG bestellt. Das hat der Aufsichtsrat der Volkswagen Aktiengesellschaft am Freitag bestätigt. Der Wechsel erfolgt damit drei Monate früher als zunächst geplant und wird durch eine Einigung zwischen Diess und der BMW AG ermöglicht, bei der Diess Vorstand für den Bereich Entwicklung war.

Diess wird in seiner Eigenschaft als Mitglied des Konzernvorstands den Vorsitz der Marke Volkswagen Pkw von Martin Winterkorn übernehmen, der weiterhin als Vorsitzender des Konzernvorstands fungiert. In diesem Zusammenhang wird innerhalb des Konzernvorstands ein neues Ressort "Vorsitzender des Markenvorstands Volkswagen Pkw" geschaffen.

Überraschende Entscheidung

Diess' Weggang von BMW hatte dem Vernehmen nach zu dem überraschend angekündigten Wechsel an der Spitze von BMW geführt. Angeblich soll Diess bereits ein zur Unterschrift bereiter Folgevertrag vorgelegen haben, als er seinen Arbeitgeber in München mit dem Wechsel zur Konkurrenz nach Wolfsburg überraschte. Diess fühlte sich offenbar bei der Nachfolge-Suche für BMW-Chef Norbert Reithofer übergangen. Das Angebot von VW kam daher wohl zur rechten Zeit.

BMW erklärte wenige Stunden nachdem VW die Personalie Diess verkündet hatte, dass Harald Krüger Konzernchef Reithofer im Mai an der Spitze ablösen werde. Diess hat sich einen Ruf als straffer Sanierer erworben. Damit ist der die perfekte Besetzung für die Marke Volkswagen. Die Kernmarke der Wolfsburger muss effizienter werden. Konzernchef Winterkorn hat ein entsprechendes Programm aufgelegt, dass fünf Milliarden Euro bringen soll. Er dürfte sich besonders freuen, dass Diess nun schon im Juli seine Arbeit aufnehmen und Tempo machen kann.

Weitere Top-Personalien

Diess' vorgezogener Wechsel ist nur eine von mehreren Top-Personalien, die in den vergangenen Tagen für Aufsehen gesorgt haben. So wird Porsche-Chef Matthias Müller ab dem 1. März Mitglied des Volkswagen-Konzernvorstands mit einem eigenen Ressort für die Porsche AG. Er übernimmt die Funktion zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben als Vorstand der Sportwagenschmiede.

Vor einigen Monaten war spekuliert worden, Müller könne Konzernchef Martin Winterkorn beerben, wenn der in einigen Jahren in den Aufsichtsrat wechselt. Dem hatte Müller jedoch eine Absage erteilt und dies mit seinem Alter begründet. Porsche ist nach Audi der zweitgrößte Gewinnbringer des Wolfsburger Konzerns. Audi-Chef Rupert Stadler sitzt bereits im Konzernvorstand.

Lkw-Hersteller stehen unter Kartellverdacht
LKW-Hersteller unter Kartellverdacht Quelle: dpa
Platz 10: Weichai Power - ShaanxiAbsatz: 104.100*Der chinesische Konzern Weichai Power ist bekannt für seine Dieselmotoren. Das Tochterunternehmen  Shaanxi Heavy-duty stellt die passenden schweren Lkw her und ist vierstärkster Hersteller auf dem chinesischen Markt. Mit dem Getriebehersteller Shaanxi Fast Gear ist Weichai sogar Marktführer in China. *Weltweite Verkaufszahlen für das Jahr 2013, Fahrzeug über 6 Tonnen GVW, ausgenommen sind Busse und Off-Highway Lkw (Construction, Mining, Military etc.). Quelle: IHS Automotive Quelle: Presse
Platz 9: TataAbsatz: 133.000Dem indischen Industriekonzern gehören über 100 verschiedene Firmen, darunter auch die britische Sportwagen- und Offroader-Schmiede Jaguar-Land-Rover. Tata setzt seine Trucks nahezu vollständig in China und der Asien-Pazifik-Region ab. Quelle: Presse
Platz 8: BAIC - FotonAbsatz: 136.600Die Bejing Automotive Industry HoldingBAIC ist ein chinesischer Staatskonzern, der mehrere Auto- und Industrieunternehmen besitzt. In Deutschland ist der Name manchen durch die Kooperation mit Daimler ein Begriff. Schwaben und Asiaten kooperieren unter der Marke Bejing Foton Daimler in China auf dem Markt für schwere Nutzfahrzeuge - mit großem Erfolg (siehe Daimler). Quelle: Presse
Platz 7: Paccar Absatz: 139.200Paccar zählt zu den größten Herstellern auf dem US-Markt. Der Hauptsitz ist Seattle, das Unternehmen ist im amerikanischen Aktienindex S&P 500 gelistet. 2012 legten die Amerikaner eine Ebit-Marge von 9,4 Prozent vor. Paccar ist aber nicht nur stark auf dem nordamerikanischen Markt. Die US-Trucks rollen auch über westeuropäische Straßen - dem zweitstärksten Markt für Paccar. Quelle: Presse
Platz 6: CNHTC - SinotrukAbsatz: 150.800Sinotruk ist mit rund 20 Prozent Marktanteil einer der führenden Hersteller schwere Lkw in China. Die Marke gehört zur China National Heavy Duty Truck Group - CNHTC. MAN baut gemeinsam mit dem chinesischen Schwergewicht unter dem Namen "Sintrak" Nutzfahrzeuge für Schwellenländern. Die Marke wurde 2013 gelauncht - die ersten Lkw sind auf chinesischen Straßen unterwegs. Quelle: Creative Commons - Kruglovsasha
Platz 5: Volvo TrucksAbsatz: 177 .200Derzeit noch die Nummer fünf am Markt. Zum Jahreswechsel beschloss der Lkw-Bauer die Produktion zu drosseln. Viele Kunden deckten sich noch mit den günstigeren Lkw der Abgasnorm Euro 5 ein. Diese Vorzieheffekte ließen die Nachfrage nach den neuen Euro-6-Lastern erstmal sinken. Doch die Schweden haben Großes vor – sie wollen zur Nummer eins auf dem Weltmarkt aufsteigen. Quelle: Presse

Müllers Berufung könnte den Weg für ein neues Ressort ebnen. Er könnte im Vorstand für den Modularen Sportbaukasten (MSB) zuständig werden, wenn mit dem neuen Panamera 2016 erstmals auch ein Porsche auf dem Baukastenprinzip basiert. Die Architektur könnte auch bei der Luxusmarke Bentley angewandt werden, deren Modelle etwa so groß sind wie das Flaggschiff von Porsche.

Der Weggang von Daimler-Trucks-Finanzvorstand Matthias Gründler ist die dritte Personalie. Er wechselt dem Vernehmen nach zur Nutzfahrzeug-Sparte von Volkswagen. Das wäre wenig überraschend, denn Gründlers ehemaliger Chef Andreas Renschler, wechselte vergangenes Jahr zu Volkswagen und leitet dort nun die Lkw-Sparte von VW mit MAN und Scania.

Für Gründler tritt Jochen Götz zum 1. März die Nachfolge als neuer Leiter des Bereichs Finance & Controlling Daimler Trucks & Buses an. Götz ist seit über 25 Jahren bei Daimler und war zuletzt für die Planung und das Reporting für Mercedes-Benz Cars und den Konzern verantwortlich.

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