BMW-Werk Spartanburg Größtes BMW-Werk erstmals nicht mehr in Deutschland

Ein „Meilenstein in der Geschichte von BMW“ sei der Ausbau des BMW-Werks in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina, tönte BMW-Chef Norbert Reithofer am Freitag vergangener Woche bei der 20-Jahr-Feier der Fabrik.

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BMW-Werk Spartanburg Quelle: dpa


Die großen Worte waren in diesem Fall angebracht. Denn nach dem Ausbau des Werks, der 2016 abgeschlossen sein soll und rund eine Milliarde Dollar kostet, wird die größte BMW-Fabrik erstmals nicht mehr in Deutschland stehen: Spartanburg wird das Werk im bayerischen Dingolfing als die Nummer eins im Konzern ablösen. BMW folgt damit dem Wachstum: „Die eigentlichen Wachstumsmärkte sind USA und Asien, nicht mehr Europa“, sagt ein Konzerninsider. Widerstand aus der heimischen Belegschaft muss Reithofer jedoch nicht fürchten.

BMW-Gesamtbetriebsratschef Norbert Schoch begrüßt den Ausbau in den USA: „Ich bin froh, dass wir nicht mehr einseitig von einem Markt abhängig sind, sondern die drei tragenden Säulen Europa, USA und China haben.“ Faktisch werde in Spartanburg durch die Erweiterung „ein zweites Werk gebaut“, sagt Schoch. „Die Belegschaft in Deutschland sieht das aber entspannt, weil die Werke aufgrund der hohen Nachfrage am Anschlag laufen. 2014 wird es 32 Samstagsschichten im Münchner Werk geben, so viele wie noch nie zuvor.“

Die sparsamsten SUV
Mercedes GLADaimler baut 2014 mit dem kompakten Mercedes GLA sein SUV-Angebot aus. Zum Marktstart bieten die Stuttgarter Autobauer vier Reihenvierzylindermotoren. Das sparsamste Modell ist der GLA 200 CDI, der von einem Dieselmotor mit 2,2 Litern Hubraum und einer Leistung von 136 PS angetrieben wird. Auf 100 Kilometer verbraucht er durchschnittlich 4,3 Litern und erreicht die Effizienzklasse A. Quelle: Daimler
BMW X5BMW bringt im November die dritte Generation des weltweiten Bestsellers unter den großen SUV auf den Markt: Der BMW X5 lief seit 1999 über 1,3 Millionen Mal vom Band. Zum Marktstart stehen drei Modelle zur Auswahl: Am sparsamsten ist der 258-PS-starke xDrive 30d mit einem Normalverbrauch von 6,2 Litern auf 100 Kilometern und der Energieeffizienzklasse A. Weniger effizient ist der xDrive 50i: Zwar bietet er 450 PS, schafft es bei einem  Normverbrauch von 10,4 Litern auf 100 Kilometern jedoch gerade mal in die Energieeffizienzklasse E. Quelle: BMW
BMW X3 s-Drive 18dIn der Kategorie der kompakten bis großen Diesel-SUV ist diese Variante des X3 besonders sparsam unterwegs. Er braucht laut ECE-Norm nur 5,1 l auf 100 km. Quelle: dpa
Kia Sorento 2,2 CRDi 2 WDDer große Koreaner ist ein genügsamer Dieselfresser. Der Normverbrauch liegt bei 5,8 l/100 km. Quelle: Kia
Citroen C4 Aircross 1.6iDer kleine Gelände-Franzose überzeugt mit einem Verbrauch von gerade einmal 5,8 Liter Benzin auf 100 km. Quelle: Citroën
Mazda CX-5 Der SUV überzeugt nicht nur bei Antrieb und Fahrwerk - auch beim Spritverbrauch braucht er sich nicht verstecken. Mit seiner revolutionären Skyactiv-Antriebstechnik schafft er es auf 4,6 Liter. Quelle: dapd
Skoda YetiDie tschechische VW-Tochter bedient sich für den Yeti der Technik der großen Mutter. Der 1,6 TDI-Motor verbraucht nur 4,6 Liter. Quelle: dpa-tmn

BMW produziert in seinem amerikanischen Werk die Geländewagen X3, X5 und X6. In der vergangenen Woche startete die Produktion des neuen Modells X4, das im April erstmals öffentlich gezeigt wird. Künftig soll auch ein neuer, großer Geländewagen mit der Bezeichnung X7 dort gebaut werden.

Die Produktion soll von derzeit 300.000 Fahrzeugen bis 2016 auf 450.000 Autos steigen und die Zahl der Mitarbeiter um zehn Prozent auf 8800 wachsen. Die amerikanischen BMW-Mitarbeiter sind nicht gewerkschaftlich organisiert, auch einen Betriebsrat gibt es nicht.

Das Werk ist damit im weltweiten Verbund eine Ausnahme, selbst in China, Indien und Brasilien gründeten BMW-Angestellte unlängst Betriebsräte. Schoch wünscht sich auch in Spartanburg einen Betriebsrat: „Demokratie ist förderlich für das Unternehmen. Ein Betriebsrat ist eine sehr sinnvolle Sache.“ Schoch geht aber nicht davon aus, dass es in Spartanburg in absehbarer Zeit einen Betriebsrat geben wird. Die gesetzlichen Hürden – über die Hälfte der Belegschaft müssen laut US-Recht dafür Gewerkschaftsmitglieder sein – seien zu hoch.

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