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Quelle: dpa

Bei diesen Autobauern gibt es die besten Corona-Angebote

Corona hat den Auto-Absatz schrumpfen lassen. Hersteller und Staat wollen den Trend nun umkehren. Verbraucher-Daten zeigen, welche Maßnahmen wirken – und welche nicht.

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Die Autoindustrie hat einen hohen Stellenwert in Deutschland: Die Politik ist deshalb immer wieder bereit, in Krisenzeiten einzuspringen, um das Schlimmste von der Branche abzuwenden. Eine Abwrackprämie ist es in der Coronakrise zwar nicht geworden, dafür eine Elektro-Kaufprämie. Zusätzlich wurde die Mehrwertsteuer vorübergehend gesenkt, was bei so teuren Produkten wie Autos eine hübsche Ersparnis bringt. Hinzu kommen Angebote der Hersteller, um den Absatz wieder anzukurbeln. Wie diese Maßnahmen auf Verbraucher wirken, zeigen repräsentativ erhobene YouGov-Daten.

Für etwa die Hälfte der Erwachsenen beeinflusst die Pandemie den Autokauf. Darunter:

• 22 Prozent der Befragten mit Kaufabsicht, die sagen, dass sie einen geplanten Autokauf wegen Corona verschoben haben – etwa wegen finanzieller Einbußen, unsicher gewordenen Beschäftigungsverhältnissen oder weil etwa dank Homeoffice das Auto weniger genutzt wird

• weitere neun Prozent, die den Kauf in der Hoffnung auf eine Kaufprämie verschoben haben

• 18 Prozent der Befragten, die angeben, dass ihnen ein Autokauf jetzt attraktiv erscheint, obwohl sie bis vor Kurzem noch geplant haben, ein Auto zu kaufen. Die Mehrwertsteuersenkung trägt dazu deutlich stärker bei als aktuelle Angebote der Autobauer.

Das Ziel von Herstellern und Politik, nicht nur Verschiebungen von Autokäufen rückgängig zu machen, sondern auch Menschen dazu zu bewegen, einen für die kommenden Jahre geplanten Kauf vorzuziehen, scheint aufzugehen.

In ihren Aktionen konzentrieren sich viele Hersteller auf Planungssicherheit. Denn die war in den letzten Monaten keinesfalls gegeben: Immerhin sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen tausende Euro in ein Auto investieren, wenn ihre eigene wirtschaftliche Situation unvorhersehbar ist. Volkswagen versucht dem mit niedrigen Leasingraten, Null-Prozent-Finanzierung, „geschenkter“ Mehrwertsteuer und Ratenschutz zu begegnen. Letzteres ist eine Versicherung, die bei Arbeitslosigkeit unter bestimmten Bedingungen die Leasingraten vorübergehend weiterzahlt. Škoda und andere Hersteller bieten ähnliches an. Unsere Befragten finden, dass Volkswagen und Škoda aktuell die attraktivsten Angebote haben. Auf Platz drei liegt Hyundai. Die Koreaner werben vor allem mit der E-Kaufprämie und damit, die reduzierte Mehrwertsteuer an die Kunden weiterzugeben.

Interessante Angebote von Ford

Angebote von Ford könnten attraktiver werden. Der Autobauer liegt aktuell auf dem siebten Platz. Voraussetzung für einen Aufstieg ist, dass die Ford Bank Kunden in Deutschland ähnliches ermöglichen müsste wie in den USA: Dort können Ford-Kunden bei Arbeitslosigkeit ihr Auto bis zu einem Jahr lang zurückgeben. Eine wichtige Zielgruppe findet die Ford-Angebote in Deutschland aber schon heute besonders interessant: Menschen, die von sich selbst sagen, dass attraktive Aktionen sie noch in diesem Jahr zu einem Autokauf verleiten könnten. Immerhin zwanzig Prozent der Verbraucher zählen sich dazu. Diese potenziellen Kunden stufen beim Vergleich der aktuellen Angebote aller Hersteller die Aktionen etwa von Mercedes-Benz und Renault spürbar höher ein als die Gesamtbevölkerung.



Unsere Daten zeigen, dass Aktionen und Anreize die Kaufbereitschaft steigern können. Ob einzelne Marken dadurch attraktiver werden können, ist eine andere Frage. Der Ratenschutz etwa stößt unter deutschen Verbrauchern zwar auf Resonanz – knapp ein Drittel begrüßt das Angebot –, hat aber auf die Wahl der Automarke kaum Einfluss. Es zeigt sich sogar, dass die Zielgruppe, die besonders stark auf die Angebote reagiert, generell gesteigerten Wert auf langfristige Beziehungen zu einer Marke legt.

Mehr zum Thema:
Im Interview spricht Elmar Kades von der Unternehmensberatung AlixPartners über die Umsatzeinbrüche der Autoindustrie durch die Coronakrise, die Konkurrenz durch Tesla und die ungewisse Zukunft von Zulieferern. Lesen Sie das Interview hier nach.

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