Der japanische Autohersteller Nissan hat sein Vorhaben gestrichen, die nächste Generation eines SUV-Modells in Großbritannien zu bauen. Die am Sonntag von dem Unternehmen bestätigte Meldung des britischen Fernsehsenders Sky vom Vortag ist ein harter Schlag für die Brexit-Befürworter, die für den Ausstieg aus der EU mit wirtschaftlichen Vorteilen für das Vereinigte Königreich geworben haben.
„Diese Entscheidung ist aus geschäftlichen Gründen getroffen worden; die andauernde Ungewissheit über die Zukunft der Beziehungen des Vereinigten Königreichs mit der EU hilft aber nicht Unternehmen wie dem unseren bei der Zukunftsplanung“, erklärte Nissan-Europachef Gianluca des Ficchy in einer Erklärung.
Nissan hatte nach dem Brexit-Referendum 2016 noch an den Plänen festgehalten, das neue X-Trail Modell in seinem Werk in Sunderland zu bauen. Das Werk hat 7000 Mitarbeiter; dort sollen weiterhin die Modelle Juke und Qashqai gebaut werden.
Die Zusage für den X-Trail kam nach einem Brief der britischen Regierung, in dem versichert wurde, dass Nissan auch in der Zukunft bei einer Produktion in Großbritannien wettbewerbsfähig sein werde. Der genaue Inhalt der schriftlichen Zusage ist nicht öffentlich gemacht worden.
Momentan steuert Großbritannien auf ein Ausscheiden aus der EU am 29. März ohne vertraglich vereinbarte Übergangsregelungen zu. Ein von Premierministerin Theresa May ausgehandeltes Brexit-Abkommen wurde vom Unterhaus mit großer Mehrheit abgelehnt. May will nun nachverhandeln, Brüssel lehnt aber Änderungen am erzielten Abkommen ab.
Nissan teilte mit, der X-Trail solle in Japan gebaut werden.