Bytons Elektro-SUV Die deutsch-chinesische Kampfansage

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San Francisco - Nanjing -Ismaning

Dass die Bäume auch in China nicht in den Himmel wachsen, zeigt der Antrieb: Realistisch bis zu 400 Kilometer Reichweite bei einem Preis von 45.000 Dollar – derzeit wären das 38.000 Euro – sind in etwa das, was Daimler mit seiner EQ-Serie, Tesla mit dem Model 3 und VW mit der ID-Plattform Ende 2019/Anfang 2020 auch hinbekommen werden. Ein Quantensprung ist das nicht, die Physik lässt sich eben nicht so leicht austricksen.

Diese Start-ups greifen die großen Hersteller an

Byton-Chef Breitfeld pendelt derzeit zwischen drei Erdteilen. Die Chip-Technik für das innovative Bedienkonzept und die Software stammen aus Kalifornien, das Designzentrum für das Auto steht in Ismaning bei München, gebaut werden soll die Byton-Plattform, auf der neben dem jetzt präsentierten SUV bald zwei weitere reine E-Autos entstehen sollen, eine Limousine und ein Van mit bis zu 9 Sitzen, in Nanjing westlich von Shanghai. 1,7 Milliarden Dollar will FMC dort investieren. Das ist ein Bruchteil dessen, was Tesla, VW oder Daimler in den Aufbau ihrer Elektro-Massenfertigung stecken. Wie erklärt Breitfeld die Diskrepanz?

"Bei der Kalkulation helfen schlanke Prozesse und unser Unternehmenssitz. In China werden Lösungen etwa für den Bau von Produktionsanlagen schnell angenommen und von den Behörden unterstützt. Wir sind mit unserem Werk in der Provinz Jiangsu ein sogenanntes Superprojekt, das der Gouverneur dort persönlich fördert", sagte der Ex-BMW Manager der WirtschaftsWoche.

Außerdem hat Byton prominente Investoren: Der chinesische Internetkonzern Tencent ist ebenso beteiligt wie der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn. Allerdings dürfte das Geld für den Aufbau einer Massenproduktion von 300.000 Autos im Jahr trotz günstiger Bedingungen in China nicht ganz reichen. Ein paar Finanzierungsrunden und letztlich ein Börsengang sollten daher nicht überraschend kommen.

Ob das alles reichen wird, die anspruchsvolle chinesische Kundschaft zu überzeugen? Beim Publikum in Las Vegas jedenfalls kommt das Auto schon mal gut an.

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