Siemens Energy und der Autohersteller Porsche haben in Chile im Beisein des chilenischen Energieministers Diego Pardoweine eine Fabrik für CO2-neutralen Kraftstoff (E-Fuel) eröffnet. „Das ist nur der Anfang einer neuen Ära, diese Fabrik ist ein Meilenstein“, sagte Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner am Dienstag. „Das Potenzial von E-Fuels ist sehr groß. Weltweit gibt es heute mehr als 1,3 Milliarden Verbrennerfahrzeuge. Viele davon werden noch Jahrzehnte lang auf der Straße unterwegs sein.“
Die Anlage Haru Oni bei Punta Arenas ist nach Angaben der Unternehmen weltweit die erste Anlage zur industriellen Herstellung von E-Fuel. Die Kapazität soll bis 2025 etwa 55 Millionen Liter jährlich und bis 2027 rund 550 Millionen Liter erreichen.
„Wir stehen als Menschheit vor einer der größten Herausforderungen unserer Geschichte“, sagte der Vizepräsident von Siemens Energy Lateinamerika, André Clark. Bei dem Projekt wird mit Windstrom CO2-neutraler Kraftstoff erzeugt. Per Elektrolyse wird mit dem Strom Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten. Anschließend wird CO2 aus der Luft gefiltert und mit dem Wasserstoff zu E-Fuel umgewandelt.
Der Süden von Chile ist wegen des konstanten Windes in der Region gut für die Herstellung des synthetischen Treibstoffs geeignet. Darüber hinaus liegt Punta Arenas in unmittelbarer Nähe der Magellanstraße. Vom Hafen Cabo Negro aus lasse sich, so Porsche, der synthetische E-Fuels ähnlich wie herkömmliche Kraftstoffe in andere Regionen der Welt transportieren. Bislang investierte der Sportwagenhersteller eigenen Angaben zufolge über 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung und Bereitstellung von E-Fuels.
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