Daimler, BMW, Fresenius Trumps Steuerreform beschert deutschen Konzernen Milliarden

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Unternehmen können Unsicherheit rund um die Steuerreform abhaken

Der Mutterkonzern Fresenius erwartet durch die Steuerreform einen Buchgewinn von 90 Millionen Euro. Davon entfallen dem Unternehmen zufolge rund 60 Millionen Euro auf FMC, was sich aus der Beteiligung von 31 Prozent an dem Dialyse-Konzern errechnet. Die auf Nachahmermedikamente spezialisierten Sparte Kabi bringe die übrigen 30 Millionen Euro ein. Die genauen Ergebnisse will Fresenius am 27. Februar vorlegen. Dann ist auch ein Ausblick geplant, der die wiederkehrenden Auswirkungen der Steuerreform beleuchten soll.

Doch nicht alle Dax-Konzerne, die am Freitagabend auf die Steuerreform reagierten, hatten positive Effekte auf das Geschäftsjahr 2017 zu vermelden. So rechnet Heidelberger Druck durch eine Wertberichtigung von Verlustvorträgen bei US-Töchtern mit einem höheren Steueraufwand. Dies schlage beim Nachsteuerergebnis 2017/18 mit 25 Millionen Euro negativ zu Buche.

Für den Konzernabschluss werde deshalb mit einer entsprechende Kennziffer deutlich unter dem Vorjahreswert von 36 Millionen Euro gerechnet, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte Heidelberger Druck eine moderate Steigerung angepeilt. An den operativen Zielen, bei denen der Sondereffekt keine Rolle spielt, hält der Konzern fest.

In die Zukunft blickt man in Heidelberg zuversichtlicher: Das Unternehmen setzt darauf, dass die Kunden künftig beherzter investieren werden - weil sie die Unsicherheit rund um die Steuerreform abhaken können. Mittel- und Langfristig werde das Unternehmen zudem von geringeren Steuerzahlungen in den USA profitieren können.

Das deutsche Biotechunternehmen Qiagen stellt sich im vierten Quartal 2017 auf eine Belastung des Nachsteuerergebnisses in Höhe von rund 110 bis 120 Millionen Dollar ein - hauptsächlich infolge der neuen US-Steuergesetzgebung, wie der Konzern mitteilte.

von Tim Rahmann, Christian Ramthun, Silke Wettach

Für das Jahr 2018 kalkuliert Qiagen zusätzlich eine außerordentliche Belastung nach Steuern in Höhe von etwa sieben Millionen Dollar ein. Das Unternehmen leitete nach eigenen Angaben Restrukturierungsmaßnahmen ein, die die Folgen der neuen US-Steuergesetzgebung zum Teil begrenzen sollen.

Der Republikaner Trump hatte für sein Prestigeprojekt mit dem Versprechen geworben, viele Bürger und Unternehmen zu entlasten sowie die Wirtschaft anzukurbeln. Die Demokraten haben die Pläne geschlossen abgelehnt, weil sie darin Geschenke für Unternehmen und Reiche sehen, während die Staatsschulden aufgebläht werden.

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