Daimler Die neue A-Klasse - aufregend sportlich

Mit der neuen A-Klasse wollen die Stuttgarter die Kompaktklasse aufmischen. Wie das funktionieren soll, erklärt Mercedes-Vertriebschef Joachim Schmidt bei einer Ausfahrt mit dem A250.

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Joachim Schmidt Quelle: Presse

Der erste Versuch im Herbst 1997 sorgte für Hohn und Spott: Die A-Klasse hatte die Neigung, bei heftigen Lenkmanövern aufgrund des hohen Schwerpunkts aus der Balance zu kommen und zu kippen. Die Konstruktionsschwächen, die sich beim sogenannten Elchtest offenbart hatten, wurden durch den Einbau eines elektronischen Schleuderverhinderers und strafferer Federn zwar beseitigt. Doch der Ruf der Marke war dadurch erst einmal lädiert.

Beim zweiten Versuch, mit dem frontgetriebenen Minivan in der Golfklasse Fuß zu fassen, waren die Kinderkrankheiten der A-Klasse zwar beseitigt. Aber ein Hit wurde der Baby-Benz immer noch nicht. In acht Jahren Produktionszeit wurden von dem werksintern W169 genannten kleinsten Mercedes zwar mehr als eine Million Exemplare verkauft. Aber weder erzielte der Konzern mit dem Modell ordentliche Renditen, noch erreichte man mit der A-Klasse die anvisierte jüngere Zielgruppe. Geschätzt wurde das Auto wegen seiner konstruktionsbedingt hohen Sitzposition vor allem von Senioren.

Bei der Entwicklung der dritten Generation der Mercedes A-Klasse, die nächste Woche auf den Markt kommt, entschloss sich die Konzernleitung deshalb zu einem radikalen Neubeginn, einem freiwilligen Sprung zurück auf Los: weg vom Minivan – hin zu einer sportlichen Optik und damit, so hofft Daimler, zu einer jüngeren Klientel: Die hohe Sitzposition in der alten A-Klasse zog eher die Generation 50plus an und ließ Jüngere zur Konkurrenz abwandern. Die neue A-Klasse nun ist eine Kampfansage an die Premiumkonkurrenten Audi A3 und 1er-BMW, aber auch an den neuen VW Golf.

Technische Details A250

Vertriebschef Joachim Schmidt lässt sich nicht lange bitten, das neue Fahrzeug persönlich vorzustellen. Zur Probefahrt rund um Stuttgart hat sich „Mister Mercedes“ das Top-Modell ausgesucht: einen A250 Blue Efficiency in Sportausführung, 211 PS stark und knallrot lackiert.

Schmidt schwingt sich hinter das Steuer und lenkt das Auto vom Gelände der ehemaligen Konzernzentrale in Möhringen auf die Landstraße nach Leonberg.

WirtschaftsWoche: Herr Schmidt, wenn ich mir die Ausstattung unseres Testwagens ansehe – das ist jetzt aber nicht das Basismodell?

Schmidt: Nein, das ist der A250 mit einem AMG-Kit. Das ist eine der Top-Versionen. Aber Sie sollen das Auto ja von seiner besten Seite kennenlernen.

Der Testwagen ist mit Ledersitzen ausgestattet, auch Armaturenbrett und Lenkrad sind mit Rinderhäuten bezogen. Die Pedalerie glänzt in Aluminium, der Instrumententräger schimmert in Carbonoptik. Alles in allem kommt der Testwagen auf einen Preis von fast 49.000 Euro.

Die meisten Käufer der A-Klasse dürften eine spartanischere Version wählen?

Auch das Basismodell für 24.000 Euro haben wir sehr gut ausgestattet, zum Beispiel mit einem serienmäßigen Kollisionswarnsystem, mit einem sehr guten Audiosystem und mit unserem Müdigkeitserkennungssystem Attention Assist.

Aufregend oder langweilig?

Angriff mit der A-Klasse
Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars (rechts), Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstandsmitglied der Daimler AG, Quelle: Pressebild
Ein Werksmitarbeiter montiert am Montag (16.07.12) im Mercedes-Werk in Rastatt einen Mercedes-Stern an eine Mercedes-Benz A-Klasse. Quelle: dapd
Dieter Zetsche (l), Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, und Wolfgang Bernhard, Vorstandsmitglied der Daimler AG Quelle: dpa
Mitarbeiter bei der Fertigung der A-Klasse Quelle: Pressebild
a-klasse Quelle: Pressebild
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, präsentiert am Montag im Werk Rastatt der Daimler AG die neue Mercedes-Benz A-Klasse Quelle: dpa

Einschlafwarner ist ein gutes Stichwort. Einige meiner Kollegen finden, Mercedes sei langweilig geworden.

Das ist sehr amüsant, denn anderen Ihrer Kollegen sind wir zu aufregend. Aber ernsthaft: Wir haben so viele begeisternde, auch sportliche Autos. Nehmen Sie nur mal den SL, den SLK, den CLS, den SLS oder das C-Klasse Coupé. Auch die neue A-Klasse ist alles andere als langweilig.

Wie zum Beweis drückt Schmidt das Gaspedal kräftiger durch. Das Auto reagiert sofort, macht einen Schuss nach vorn. Ist das noch die A-Klasse? Das Modell der ersten Generation war eine Mixtur aus Stadtwagen, Familienauto und Mini-Van. Motor und Getriebe waren platzsparend teils vor und teils unter der Fahrgastzelle untergebracht. Dieses Sandwichkonzept gibt es künftig nur noch in der B-Klasse.

Warum dieser Schwenk?

Die alte A-Klasse war sehr erfolgreich, und viele unserer Kunden schätzen ihre erhöhte Sitzposition. Ihnen bieten wir jetzt unsere neue B-Klasse. Jüngere Leute schätzen die höhere Sitzposition dagegen nicht so sehr. Deshalb haben wir uns entschieden, mit der neuen Fahrzeuggeneration eine andere Strategie zu fahren.

Grafik Weltweiter Absatz deutscher Premium-Kompaktautos

Eine B-Klasse für die Senioren und eine A-Klasse für Yuppies?

Sie wären überrascht, wie viele junge Leute sich von unserer neuen B-Klasse angesprochen fühlen, gerade junge Familien. Wobei es nicht bei den zwei Modellen bleiben wird. Wir haben in dem Segment insgesamt fünf Autos in Planung.

Nämlich? Nach der A-Klasse kommt im nächsten Jahr der CLA, ein wunderschönes viertüriges Coupé auf der Basis der A-Klasse. Wenn man so will, dann ist das ein kleiner CLS. Dann wird es noch einen kleinen Geländewagen geben.

Eine Cabrio wäre auch denkbar.

Denkbar wäre es. Aber unter den fünf Autos dieser Generation wird es kein Cabrio geben.

Wie aufs Stichwort kommt uns nur Minuten später ein „Erlkönig“ entgegen. Die Proportionen des mit allerlei schwarzen Folien abgeklebten Kompaktwagens verraten die Verwandtschaft zur A-Klasse, die stark abfallende Dachlinie auf eine Coupé-Variante. Zwei Sekunden später ist der Prototyp im Heckspiegel entschwunden. Schmidt verkneift sich jeden Kommentar dazu – die Zukunft ist Betriebsgeheimnis.

A-Klasse-Allradler

Die Lieblingsautos der Generation „Ü50“
Platz 10: Für den Kia Sportage haben sich 1,9 Prozent der über 50-jährigen Autokäufer im Internet entschieden. Dabei zahlten sie im Schnitt 23.529 Euro für den SUV, der in Rüsselsheim entwickelt wurde und in der Slowakei vom Band läuft. Damit sparten sie 5.651 Euro auf den Listenpreis. Übrigens: SUVs im Allgemeinen sind bei der Generation 50+ sehr beliebt. Sie kommen laut meinauto.de auf einen Marktanteil von 27,4 Prozent in dieser Altersklasse - mehr als jedes andere Fahrzeugsegment. In der Studie berücksichtigt wurden alle Vermittlungen von Neuwagen des Portals meinauto.de an Kunden mit Geburtsjahr 1962 und älter, gemessen im Zeitraum von Oktober 2011 bis Juni 2012. Quelle: PR
Platz 9: Unter den beliebtesten zehn Modellen der Generation 50+ befinden sich auch zwei Vans. Der erste auf Platz 9 ist der Ford C-Max mit einem Marktanteil von 2,2 Prozent . Statt einem Listenpreis von 28.265 Euro zahlten die Kunden im Schnitt 21.664 Euro, also 23,4 Prozent weniger. Insgesamt betrachtet sind Vans mit einem Marktanteil von 13,1 Prozent das viertbeliebteste Fahrzeugsegment der Über-50-Jährigen. Quelle: PR
Platz 8: Mit einem Marktanteil von 2,6 Prozent reiht sich der Skoda Octavia vor dem C-Max ein. Die Kompakt-Limousine fand im Mittel für 22.110 Euro einen Käufer – 18,9 Prozent unter dem Listenpreis. Ab jetzt folgen nur noch Modelle des VW-Konzerns – mit einer Ausnahme. Quelle: PR
Platz 7: Der beliebteste Van ist der VW Touran. Für den Wolfsburger entschieden sich 2,9 Prozent aller Ü50-Kunden auf meinauto.de. Mit einem Kaufpreis von 28.203 Euro ist er eines der teureren Fahrzeuge in dieser Liste, trotz einem Preisnachlass von 5.810 Euro. Quelle: PR
Platz 6: Es folgt der zweite von vier SUVs in den Top Ten, der Skoda Yeti. Er kommt auf einen Marktanteil von 3,2 Prozent. Im Schnitt fand der Yeti für 22.524 Euro einen neuen Käufer. In den Autohäusern liegt der Listenpreis bei 27.763 Euro. Quelle: PR
Platz 5: Der Skoda Fabia ist das günstigste Modell in diesem Ranking. Di 13.498 Euro (Liste: 17.212 Euro) und bewährte Technik aus dem VW Polo sind sicher ein Grund, warum 3,4 Prozent der Über-50-Jährigen zugegriffen haben. Quelle: PR
Platz 4: Hier der letzte Nicht-VW: 4,6 Prozent der Kunden haben sich für einen Nissan Qashqai entschieden. Ein möglicher Grund: Auf den Qashqai gab es mit 6.310 Euro (23 Prozent) den höchsten Preisnachlass. Am Ende kostete er noch 21.113 Euro. Quelle: PR

Planen Sie auch einen A-Klasse-Allradler?

Es ist kein Geheimnis, dass wir im nächsten Jahr auch ein AMG-Fahrzeug bringen werden. Das Auto wird so viel Pferdestärken haben, dass wir es sinnvollerweise mit einem Allradantrieb kombinieren werden.

Wir biegen kurz vor Leonberg nach links von der Landstraße ab: Wir fahren nun über die alte Rennstrecke Solitude, auf der in den Sechzigerjahren noch Autorennen ausgetragen wurden. Der Alltag ist vorübergehend vergessen. Aber nicht lange.

Die A-Klasse kommt am 15. September auf den Markt. Die Rahmenbedingungen sind nicht gerade ideal. Erschwert die Euro-Krise den Start des neuen Autos?

Das ist richtig, aber mit einem so attraktiven Auto macht man seine eigene Konjunktur. Wir können die Einführungen von neuen Autos nicht mit Blick auf die Weltkonjunktur planen, sondern tun das nach unseren eigenen Zyklen. Natürlich gehen die Märkte in Südeuropa zurück, aber in Deutschland oder in England ist der Markt stabil – wir haben hier im ersten Halbjahr deutlich mehr Autos verkauft als im Vorjahreszeitraum. Wir sind deshalb ganz optimistisch.

Flacher, breiter, sportlicher - Mercedes A-Klasse

Daimler möchte im Gesamtjahr trotzdem deutlich mehr Autos verkaufen als 2011. Bleibt es dabei?

Durchaus. Wir lagen Ende Juni sieben Prozent über Vorjahr. Nach unserer Prognose wird der Weltmarkt 2012 um rund vier Prozent wachsen. Wir streben an, diesen Wert zu übertreffen. Bislang sieht es gut aus.

Ohne Verkaufsförderung?

Wir planen keine speziellen Rabattaktionen.

Tatsächlich kann sich auch Mercedes dem Druck des Marktes nicht entziehen: Ein Händler gibt ein paar Tage später auf den A180 ohne Gefeilsche einen Nachlass von zehn Prozent auf den Listenpreis.

Viele Autohersteller bringen zum Start ein neues Modell mit speziellen Sonderpaketen. Gibt es das auch für die A-Klasse?

Wir haben ein Paket aus drei populären Sonderausstattungen geschnürt. Aber Sonderaktionen im Sinn von Rabatten? Das wäre kontraproduktiv. Wir wollen das Auto ohne Rabatte verkaufen. Bislang sieht es gut aus: Wir haben bereits jetzt weit über 50.000 Vorbestellungen.

Was lässt sich dieses Jahr noch absetzen?

So viel wir bauen können. Meine Vertriebskollegen aus den Ländern rennen mir derzeit die Bude ein, fordern höhere Kontingente. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Kapazitäten zu erweitern und die A-Klasse nicht nur in Rastatt, sondern für eine gewisse Zeit auch bei Valmet in Finnland bauen zu lassen. Daran können Sie sehen, dass wir die Absatzchancen der neuen A-Klasse optimistisch sehen.

Valmet soll zwischen 2013 und 2016 über 100.000 Einheiten der A-Klasse produzieren. „Das hilft uns, unsere Produktion schnell auf das Niveau zu bringen, das wir für unseren Wachstumskurs brauchen“, sagt Schmidt. Und die Finnen, die im Werk Uusikaupunki zwischen 1997 und 2011 den Porsche Boxster gebaut haben, freuen sich über den neuen Großauftrag.

Hauptmärkte in Europa

Kompaktwagen schlägt Luxus-Autos
BMW i8 Concept: Dem Elektro-Sportwagen aus München gebührt bei der Design-Award-Wahl der 1. Platz in der Kategorie Studien und Concept Cars. Das BMW-Design der Zukunft sammelte bei den Lesern der Auto Bild mit 14,4 Prozent die meisten Stimmen. Auf den Plätzen folgen das Mercedes Concept Style Coupé (11%) und das BMW Zagato Coupé (8,5%). Die Leser konnten bei der Wahl ihre Favoriten in fünf Klassen wählen und am Ende jeweils eine Stimme für den Schönsten der Schönen abgeben. Insgesamt konnten dabei nur drei ausländische Hersteller richtig punkten ... Link: BMW-Designer Benoit Jacob über die von ihm verantworteten i-Modelle. Quelle: Pressefoto
Mercedes ML: Der 1. Platz in der Kategorie SUV, Vans und Allradler geht an das Stuttgarter Modell (mit 22 Prozent). Das ist - neben der A-Klasse - der zweite Klassensieg für Mercedes. Er fährt damit vor dem Audi A6 Allroad (17,1%) und dem Mazda CX-5 (12,1%) durchs Ziel. Link: Bulldozer für die linke Spur: Was Werkstuner AMG aus dem ML macht. Quelle: Pressefoto
Er tritt gegen VW Tiguan, Nissan Qashquai und viele viele andere an im Segment der etwas kompakteren SUV. Der Mazda CX-5 - als drittplatzierter in der Kategorie Allradler, Vans und SUV in der diesjährigen Auto-Bild-Leserwahl zu den Design Awards hat etwas gemeinsam mit dem Fisker Atlantic und dem Aston Martin Vanquish: Er ist eines von insgesamt nur drei Modellen ausländischer Hersteller, die überhaupt Spitzenplätze einfahren konnten. Quelle: Pressefoto
BMW 3er Touring: Der Liebling der Geschäftsreisenden und Vielfahrer errang den ersten Platz in der Kategorie Limousinen und Kombis. 33,9 Prozent wählten den 3er-Kombi auf Platz1. BMW schlägt damit Audi knapp, denn der A6 erreichte 33,2 Prozent. Platz 3 in dieser Kategorie geht an einen echten Exoten, den Fisker Atlantic (18,3%). Link: Testbericht des neuen 3er Touring. Quelle: Pressefoto
Beim nun in der Limousinen und Kombi-Kategorie drittplazierten Fisker Atlantic stand bei dessen Vorstellung im April 2012 in New York nur die Anzahlung als Fakt fest: 5.000 Dollar. Manch einem reicht das, um schon Lobeshymnen auf den Plug-in-Hybrid anzustimmen. Hollywood-Superstar und bekennender Umweltschoner Leonard DeCaprio wurde im Juli 2011 erster Kunde von Fisker. Der amerikanische Hersteller von Hybrid- und Elektrolimousinen brachte bereits sein erstes Modell "Karma" mit drei Jahren Verspätung auf den Markt. Quelle: Pressefoto
Aston Martin Vanquish: Ihm gebührt der 1. Platz in der Kategorie Coupés und Cabrios (mit 21,8 Prozent der rund 100.000 abgegebenen Stimmen). Die britische Traditions- und Edelmarke distanziert mit diesem Ergebnis den Mercedes SLS Roadster (16,8%) und das BMW 6er Gran Coupe (15,8%). Quelle: Pressefoto
BMW 6er Gran Coupe: Der 3. Platz im Gesamtklassement geht nach München. 7,7 Prozent der rund 100.000 Stimmen bei den Auto Bild design Awards 2012 entfielen auf das viertürige Coupé. Link: Einen ersten Testbericht des Modells lesen Sie hier. Quelle: Pressefoto

Die Hauptmärkte für die A-Klasse sehen Sie demnach weiter in Europa?

Ja. Der wichtigste Markt bleibt Deutschland, gefolgt von Frankreich, Italien und England. Wir sind gerade dabei, die Absatzplanung für 2013 zu machen. Und alle Landesgesellschaften wollen mehr von der A-Klasse haben.

Auch die in China und den USA?

In den USA werden wir mit dem CLA anfangen und sukzessive mehr Kompaktwagen verkaufen. In Asien gibt es ein sehr großes Interesse. Das gilt auch für China. Dort werden wir die A-Klasse als Importfahrzeug einführen und später die Architektur der A-Klasse industrialisieren.

Fürchten Sie nicht, dass Kunden von der C- zur A-Klasse wechseln könnten?

Nein, dafür sind die Fahrzeugkonzepte zu unterschiedlich. Wechsel wird es allenfalls zwischen A- und B-Klasse geben. Aber wir streben an, in erster Linie von den Wettbewerbern Kunden zu gewinnen.

Dieses Design soll wieder Lust auf Mercedes machen
Als er im März 2012 das neue Daimler-Werk im ungarischen Kecskemét eröffnete, schlug Daimler-Chef Dieter Zetsche energische Töne an: "Wir kennen unsere Herausforderungen und wir werden sie bewältigen", sagte er im Hinblick auf die Verkaufsrekorde im ersten Vierteljahr 2012, das bislang beste Auftaktquartal in der Historie des Unternehmens. "Bei uns herrscht ein Kampfgeist in der gesamten Organisation, um auch beim Absatzvolumen wieder der führende Hersteller von Premium-Automobilen zu werden." Dafür hat Zetsche die "Wachstumsstrategie 2020" für die Marke Mercedes, für Produkte, Profitabilität und Absatz ausgerufen. Mercedes soll in seinen Kernwerten (Faszination, Perfektion, Verantwortung) gestärkt und mit neuen Modellen jünger positioniert werden. Für frische Emotionen sorgt zum Beispiel der CLS Shooting Brake, ein aufregendes Nischenmodell mit der Anmutung eines Kombi-Coupés ... Quelle: Pressefoto
Das neue Werk in Kecskemét wird im Produktionsverbund mit den Fabriken in Rastatt und China die neue Mercedes B-Klasse herstellen. Diese soll künftig nicht mehr in nur zwei, sondern in fünf Varianten gefertigt werden. Dadurch soll das Modell in der Kompaktklasse eine höhere Profitabilität erreichen. Bis zum Jahr 2015 wird die Fahrzeugfamilie entscheidend verjüngt werden, dafür wird die dritte Produktoffensive der jüngeren Mercedes-Geschichte gestartet. Im Kern der Ertragsüberlegungen befindet sich hier die profitträchtige Oberklasse, die von zur Zeit drei auf sechs Varianten ausgebaut wird. "Cool und grün werden friedlich miteinander leben können", sagte Zetsche und verwies damit auf Maßnahmen zur weiteren Reduzierung der Fahrzeugverbräuche und der Kohlendioxidemission. Quelle: obs
Lust auf Zukunft machten den Käufern auch die runderneuerten Modellreihen. Allen voran brummt die flammneue B-Klasse. Sie ist noch gar nicht richtig im Markt, da gibt es schon über 100.000 Aufträge für das kompakte Raummodell, und im September unterfüttert die neue A-Klasse mit jugendlichem Dynamik-Design die Rekordzahlen ... Quelle: Pressefoto
Die neue A-Klasse: Auf dem Weg an die Spitze im Premium-Segment rechnet Zetsche mit wachsenden Autoverkäufen weltweit. Nach den Prognosen sollen die Absatzzahlen von Neuwagen von 60 Millionen Einheiten 2011 auf 100 Millionen Einheiten 2020 ansteigen. Der bestimmende Faktor in der Wachstumsstrategie von Daimler bleibt China. Heute ist es schon der größte Automarkt und soll sein Volumen bis 2020 verdoppeln. Im 2014 will Mercedes mehr als 1,5 Millionen Einheiten und 2016 mehr als 1,6 Millionen Fahrzeuge verkaufen. 2011 waren es 1.279.100 Fahrzeuge. Quelle: Pressefoto
Erste Erfolgsmeldungen für die A-Klasse gibt es bereits. Im Vorfeld schwächer erwarteter Quartalszahlen teilte Mercedes-Benz am 24.07.2012 mit, für das Modell, das bei 24.000 Euro startet, lägen bereits 40.000 Bestellungen vor, die Produktionskapazitäten würden erweitert. Die A-Klasse gilt als wichtiger Wettbewerber in der besnders hart umkämpften Kompaktklasse gene den VW Golf der siebten Generation, der im September auf dem pariser Autosalon gezeigt wird und den bereits vorgestellten neuen Audi A3. Quelle: dpa
Mercedes will die neue A-Klasse auch als Stufenheck-Version auf den Markt bringen, allerdings nicht in Europa. Das berichtet "Auto Bild" und bezieht sich dabei auf Konzernkreise. Die Stuttgarter wollen mit der Limousine die Absatzchancen des Kompaktmodells in China und Indien erhöhen. Käufer auf diesen schnell wachsenden Märkten bevorzugen die klassische Limousinenform mit vier Türen und Stufenheck. Technik und Motoren (80 kW/109 bis 155 kW/211 PS) sind weitgehend identisch mit dem Schrägheck, das Kofferraumvolumen soll bei mindestens 500 Litern liegen. Die A-Klasse-Limousine wird frühestens in drei Jahren auf den Markt kommen und in China gebaut werden. Quelle: Auto-Bild/Larson
Wenn der neue Mercedes GL zum Jahresende 2012 bei den deutschen Händlern steht, können die Kunden zwischen zwei Motorvarianten wählen: dem GL 350 Bluetec 4Matic und dem GL 500 Bluetec 4Matic Blueefficiency. Die leicht veränderte Optik wirkt jetzt moderner. Immerhin hat Mercedes dem Luxus-SUV rund 100 Kilogramm Gewicht abtrainiert. Der Siebensitzer fällt äußerlich durch seinen großen unteren, trapezförmigen Grill und die leicht abgerundeten Scheinwerfer auf. Neue Rücklichter am Heck, die jetzt weit bis in die Heckklappe reichen, und eine nach hinten ansteigende hintere Seitenscheibe prägen das Bild der Flanken. Optisch ist die Überarbeitung des SUV eher dezent ausgefallen. Quelle: Pressefoto

Geht es genauer?

50 Prozent wollen wir erobern, bei VW, Audi und BMW, aber nicht nur dort. Auch bei Hyundai, Honda, Toyota.

Die erste Generation der A-Klasse war nicht unbedingt Premium bei der Materialanmutung im Innenraum. Das ist nun alles Vergangenheit?

Das sehen und spüren Sie doch an jeder Ecke. Alles ist sehr wertig, ein echter Mercedes eben. Ich habe mich auch persönlich sehr dafür eingesetzt, dass das Auto nicht nur ein dynamisches Kleid bekommt, sondern auch viele Sicherheitsfeatures, die man sonst nur in der Oberklasse hat.

Zur Demonstration fährt Schmidt auf ein voranfahrendes Auto bis auf wenige Meter auf. Der radargestützte Abstandswarner erkennt die Gefahr und gibt ein Warnsignal. „Wir sind der Meinung, dass der Fahrer selbst für sein Auto verantwortlich ist“, sagt er: Er erhält eine akustische und optische Warnung, muss aber noch selbst mit dem Fuß auf die Bremse gehen.

Wir haben die Autobahn 8 erreicht, fädeln uns in den dichten Verkehr Richtung München ein. Schmidt überlässt dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe die Wahl der Fahrstufe, die Geschwindigkeit regeln Tempomat und Abstandsradar: Entspannt gleiten wir dahin.

Aktionärsklasse

Welche Automarken die Deutschen lieben
Forscher des Automotive Institute for Management (AIM) an der European Business School in Oestrich-Winkel haben den Wert von Automarken aus Sicht der Kunden bestimmt. Fast 1400 Kunden von 15 Automarken wurden dafür befragt. In die Bewertung flossen die Beurteilung der Markenstärke, Kundenbindung sowie Qualität und Service mit ein. Die Beurteilung dieser Dimensionen erfolgte mit Werten von 1 = ganz schwach bis 7 = ganz stark. Die Gesamtwertung ergibt sich aus den Mittelwerten der einzelnen Bereiche. Und hier das Ergebnis... Quelle: dpa
Platz 15: FiatWertung: 5,05 Der kleine Cinquecento ist ein Sympathieträger, der Rest eher mau. Gibt’s den Bravo eigentlich noch? Quelle: Reuters
Platz 14: RenaultWertung: 5,38 Pionier bei Elektroautos, aber die Alltagsware ist eher grau. Wofür steht die Marke? Quelle: Renault
Platz 13: FordWertung: 5,41 Nur noch knapp hinter Opel und schon auf der Überholspur mit einer konsistenten Modellpolitik und sparsamen Motoren. Quelle: obs
Platz 12: OpelWertung: 5,42 Zuverlässige und ansehnliche Produkte, aber die Marke hat ein Loser-Image Quelle: dpa
Platz 11: PeugeotWertung: 5,45 Mit Umwelttechnik und Hybridantrieben können die Franzosen punkten, mit der Qualität weniger. Quelle: REUTERS
Platz 10: HyundaiWertung: 5,49 Der Emporkömmling aus Korea. Noch ist der Preis der wichtigste Kaufgrund. Quelle: REUTERS

Worauf achtet Mister Mercedes eigentlich, wenn er in ein neues Auto einsteigt? Auf den Sitzkomfort, auf Knistergeräusche oder Spaltmaße?

Die Qualität und Wertigkeit des Fahrzeugs und des Interieurs ist mir sehr wichtig. Mir muss ein Auto aber auch Spaß machen. Ich schaue auf die Instrumente, achte auf das Fahrwerk und darauf, wie der Motor am Gas hängt – ich bin ein sportlicher Fahrer.

Wie sieht denn aus Sicht des Marketingstrategen der typische Fahrer aus?

Da gibt es in unserer Produktstrategie den Zielkunden Lars M., der ist Anfang 30 und always on.

Was heißt das auf Deutsch?

Lars schaut wenig Fernsehen, liest kaum Zeitung und bezieht alle Informationen aus dem Internet. Das ist unsere typische Zielgruppe, die wir unbedingt erreichen müssen.

Wie alt ist heute der Fahrer der A-Klasse?

Jenseits der 50. Wie übrigens auch der typische Fahrer unserer Konkurrenzmodelle.

Die A-Klasse ist ein kompaktes Auto. Normalerweise gilt die Formel „Kleines Auto, kleine Marge“. Wird Mercedes damit dennoch einen ordentlichen Gewinn machen?

Wir werden ordentliche Margen verdienen. Die Bedeutung kleiner Autos und ihr Anteil an den Verkäufen werden wachsen, auch bei uns. Und natürlich müssen sie auch ihre Marge bringen. Die ist sicher in absoluter Höhe nicht so groß wie bei der S- oder E-Klasse, entspricht aber unseren Renditeansprüchen. Das ist auch ein Grund, warum wir auf der Basis fünf Modelle anbieten werden: Wir haben die Chance, mit dieser Plattform- und Komponentenstrategie Synergien und Degressionseffekte zu erzielen. Außerdem haben wir mit Ungarn einen Standort, wo die Produktionskosten deutlich günstiger sind als in Rastatt.

Dann ist die neue A-Klasse also nicht nur Angriffs-, sondern auch so etwas wie die neue Aktionärsklasse?

Schmidt: (Lacht) Das könnte man so formulieren.

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