




Mit einer spektakulären Multimedia-Schau feierte Daimler in der vergangenen Woche das 100-jährige Bestehen seines Werks Sindelfingen. Im nagelneuen Betriebsmittelbau - Teil einer noch im Bau befindlichen, 600 Millionen Euro teuren Technologiefabrik - ließ der Automobilkonzern die Geschichte des Jahrhundertwerks Revue passieren. In launigen Spielszenen, bunten Videoclips und salbungsvollen Vorträgen.
Die über 700 geladenen Gäste, Mitarbeiter des Unternehmens, Politiker aus der Region und Geschäftspartner erlebten noch einmal, wie früher Autos entwickelt, gebaut und getestet wurden – und woran heute Tausende von Ingenieuren, Designern und anderen Spezialisten arbeiten, damit nicht nur der Standort Sindelfingen, sondern auch die übrigen 49 Pkw- und Lkw-Werke weltweit sowie der Konzern insgesamt eine Zukunft haben.
So entwickelte sich Mercedes-Benz 2014
Größter Absatzmarkt waren erneut die USA mit 330.391 verkauften Autos (plus 5,7 Prozent). Wegen der hohen Nachfrage nach SUV hat Daimler den Ausbau seines Werks in Tuscaloosa angekündigt.
Erstmals vor Deutschland, war China 2014 für Daimler der zweitwichtigste Markt weltweit mit insgesamt 281.588 Autos - ein Plus von 29,1 Prozent.
In Europa steigerte Mercedes den Absatz 2014 um 9,4 Prozent auf 723.000 Fahrzeuge - und liegt damit deutlich über dem allgemeinen Marktwachstum. In Deutschland setzten die Schwaben 261.000 Modelle ab - ein Plus von 2,3 Prozent.
Die Kleinwagen verkauften sich 2014 dem Modelwechsel geschuldet schlechter. Der Absatz brach um 10,9 Prozent auf 89.844 Fahrzeuge ein. Der neue Fortwo und der Forfour sollen in diesem Jahr den Absatz deutlich steigern.
Zum Schluss des über zweistündigen Festakts rollte Vorstandschef Dieter Zetsche mit dem Forschungsauto S 500 Intelligent Drive in die vollbesetzte Halle: Er saß dabei ganz bequem, völlig entspannt und fröhlich winkend auf der Rücksitzbank – das Steuern, Beschleunigen und Bremsen überließ er einer Armada von Computern im Kofferraum des Fahrzeugs.
Der selbstfahrende Mercedes mag die Zukunft sein – schon in zwei Jahren, versprechen die Daimler-Ingenieure, werden Autos automatisch einen Weg durch den Verkehrsstau finden und sich auch völlig autonom einen freien Parkplatz in der Tiefgarage suchen.
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Der Daimler-Konzern hingegen wird auch in den kommenden Jahren kein Selbstläufer. Derzeit läuft zwar alles scheinbar wie von selbst: Daimler hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Boden auf die Konkurrenz gut gemacht sowie das Umsatz und (Brutto-) Ergebnis zweistellig verbessert. Die Daimler-Aktionäre, die in den zurückliegenden zehn Jahren trotz aller Rückschläge beim Kursverlauf dem Unternehmen die Treue hielten, werden dafür jetzt mit einer Rekord-Dividende in Höhe von 2,45 pro Aktie belohnt.
Neuzulassungen in Deutschland 2014
Neuzulassungen: 227.835 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 7,5 Prozent
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt KBA
Neuzulassungen: 457.633 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 15,1 Prozent
Neuzulassungen: 801.441 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 26,4 Prozent
Neuzulassungen: 380.263 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 12,5 Prozent
Neuzulassungen: 121.998 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 4,0 Prozent
Neuzulassungen: 29.861 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 1,0 Prozent
Neuzulassungen: 296.714 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 9,8 Prozent
Neuzulassungen: 232.230 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 7,8 Prozent
Neuzulassungen: 36.888 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 1,2 Prozent
Neuzulassungen: 291.599 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 9,6 Prozent
Neuzulassungen: 123.296 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 4,1 Prozent
Neuzulassungen: 25.746 Fahrzeuge
Anteil der Neuzulassungen: 0,8 Prozent
Die Bilanz, die Vorstandschef Zetsche am Mittwoch in Berlin vorlegte, kann sich sehen lassen. Die Produktoffensive, die er und sein Team vor drei Jahren mit Milliardenaufwand angestoßen haben, beginnt sich ebenso auszuzahlen wie das Effizienzprogramm „Fit for Leadership“: Die neue S-Klasse ist was Fahrtkomfort und Effizienz der Antriebe anbetrifft derzeit das Maß der Dinge in der Luxusklasse.
Auch die neue A-Klasse treibt mit ihren zahlreichen innovativen Derivaten aktuell die Konkurrenz vor sich her. Und mit dem reinrassigen Sportwagen Mercedes AMG GT knüpft die Marke mit dem Stern dort an, wo der legendäre Flügeltürer aus den 1950er und 60er-Jahren stand – in der ersten Reihe.
Das Nutzfahrzeuggeschäft der Stuttgarter ist unter Führung von Wolfgang Bernhard ebenfalls auf einem guten Weg: Mit einem runderneuerten Produktportfolio, 54 Modellen und sechs Marken hat Daimler beste Voraussetzungen, um seine Position als Weltmarktführer gegen die neue Lkw-Allianz des Volkswagen-Konzerns zu verteidigen.