Stimmrechtsberater Glass Lewis hat seine Empfehlung zur Daimler-Hauptversammlung offenbar kurzfristig geändert. Wie die WirtschaftsWoche heute berichtet hat, soll Glass Lewis institutionellen Investoren des Autobauers Daimler empfohlen haben, auf der Hauptversammlung am 8. Juli gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat zu stimmen. Als Grund gibt der Berater laufende Untersuchungen an. So geht es aus einem Proxy Paper vom 17. Juni hervor, das der WirtschaftsWoche vorliegt. Daimler machte daraufhin gegenüber der WirtschaftsWoche geltend, dass Glass Lewis den Investoren eine Enthaltung empfehle.
Als Beleg dafür legte Daimler ein Dokument vom 18. Juni vor. Aus diesem geht hervor, das Glass Lewis seine Empfehlung am Tag nach der ersten Veröffentlichung tatsächlich geändert hat. Nachdem sich der Stimmrechtsberater zunächst am 17. Juni gegen eine Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat ausgesprochen hatte, änderte er am Tag darauf seine Empfehlung auf Enthaltung. In einer Erklärung in dem von Daimler vorgelegten Papier begründet Glass Lewis die überarbeitete Veröffentlichung des Papiers damit, dass Daimler mitgeteilt habe, auch Stimmenthaltungen publik zu machen.