




„Der Zauber steckt im Detail“. Formatfüllend prangt das Zitat von Theodor Fontane über der 30 Meter langen Bühne. Dann werden andere weise Sprüche eingeblendet: von Mark Twain, Jean-Jacques Rousseau, Winston Churchill, Pablo Picasso. Untermalt wird das Stelldichein der Großen der Geschichte von den Hamburgern Symphonikern, die sich am rechten Flügel der Bühne eingerichtet haben.
Die Musik schwillt an, wird dramatisch, ein Countdown startet und dann ist es so weit: Die Präsentation der neuen Mercedes S-Klasse beginnt. Ein „Jahrhundertereignis“ jubelt Tagesschau-Moderatorin Judith Rakers, die als Journalistin vorgestellt wird, die jedoch unter großzügigem Verzicht auf journalistische Distanz durchs Programm führt.





Das „Jahrhundertereignis“ der Vorstellung einer neuen S-Klasse passiert in etwa alle acht Jahre. In Zukunft eher noch häufiger, denn das Rad des technischen Wandels dreht sich auch im Segment der Oberklasse-Karossen immer schneller. Am Mittwochabend ist es im Hamburger Airbus-Werk wieder so weit. In einer speziell für diesen Zweck erbauten Halle mit 750 Sitzplätzen zeigt Mercedes-Benz die neuste Version seines Flaggschiffes, das im Juli bei den Händlern stehen soll.
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500 Journalisten aus 40 Ländern sind angereist und bekommen von Daimler-Chef Dieter Zetsche pralle Superlative serviert: Die „König des Asphalts“ sei die neue S-Klasse, das „sicherste Auto der Welt“ und natürlich werde sie „wieder das erfolgreichste Auto in seiner Klasse“ sein. Eben „die S-Klasse“ unter den Automobilen.
Die Weltpremiere der neuen S-Klasse
Ein Gewitter zieht auf über dem Airbus-Gelände. Fast geht Zetsches Werbeprogramm im Prasseln des Regens unter. Draußen grollt der Donner, während Daimler-Technikvorstand Thomas Weber und Vertriebsvorstand Joachim Schmidt die technischen Vorzüge der S-Klasse preisen: Eine Automatik etwa, die das Auto unterhalb von Tempo 60 selbstständig steuern kann. „Gasgeben, Bremsen, Spurhalten, alles macht das Auto“, sagt Weber. Im lästigen Stop-and-go von Staus soll der Fahrer die Möglichkeit haben, sich anderen Dingen als dem Fahren zuzuwenden.