Für Tesla scheinen Sie nicht mehr besonders offen zu sein. Die Zusammenarbeit wurde beendet.
Wir haben die Kooperation nicht aktiv beendet. Wir arbeiten bei der B-Klasse Electric Drive mit Tesla zusammen. Derzeit gibt es aber noch kein Folgeprojekt.
Ärgern Sie sich, dass Tesla als Pionier für E-Autos und autonomes Fahren gilt?
Ich ärgere mich nicht über die Wettbewerber, sondern konzentriere mich darauf, was wir machen können.
Können Sie beim aktuellen Mangel an IT-Fachkräften überhaupt so schnell und so viel digitalisieren, wie Sie müssten?
Wir rekrutieren aktiv und wir bilden unsere Mitarbeiter intern weiter. Wir spüren den verstärkten Wettbewerb um qualifizierte Kräfte. Dabei sind wir als erfolgreiches Unternehmen mit der Marke Mercedes-Benz aber sehr gut aufgestellt und nicht nur in Deutschland unterwegs. Wir sind seit über 20 Jahren im Silicon Valley und in dieser Zeit stark gewachsen, wir waren dort der erste OEM mit eigenem Standort. Dort entwickeln wir Technologien der Zukunft und haben seit kurzem auch ein kleines Team, das nach innovativen Prozessen im Vertriebsbereich Ausschau hält. Wir sind sehr stark in Bangalore in Indien mit einem großen IT- und Entwicklungszentrum aufgestellt. Wir bauen zudem unsere Entwicklungskapazitäten in China auf. Es ist bereits heute ein internationales Entwicklungs-Netzwerk. Hauptstandort unserer Forschungs- und Entwicklungszentren bleibt aber weiterhin Stuttgart Sindelfingen.
Ist der Mercedes der Zukunft ein Frauen-Auto?
Wir haben in Deutschland bereits gut 20 Prozent weibliche Kunden, wenn Sie das meinen.
Ich bin im Internet auf Ihr Angebot She's Mercedes gestoßen. Ein Networking-Portal für Frauen. Das muss einen Grund haben.
Wir hätten tatsächlich gerne mehr weibliche Kunden. Die Initiative She's Mercedes, mit der wir noch stärker als bisher die Bedürfnisse und Wünsche von Frauen in den Fokus rücken, haben wir 2015 gestartet. Unser Ziel ist es, Mercedes-Benz bis 2020 als die attraktivste Luxus-Automobilmarke für Frauen zu etablieren. In den USA etwa liegt der Anteil weiblicher Kunden bei rund 40 Prozent - also doppelt so hoch wie hierzulande. Das bietet in Deutschland noch viel Potenzial nach oben.