Dienstwagen Geld sparen mit der richtigen Technik

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Auch ältere Autos können „smart“ werden

In der Regel sind die Tools herstellerübergreifend ausgelegt, damit etwa auch mit der Daimler-Software die VW-Modelle im Fuhrpark gemanagt werden können. Doch sie sind darauf angewiesen, dass der Wagen auch die benötigten Daten drahtlos liefern kann – und das ist nur bei neueren Autos mit eingebauter Sim-Karte der Fall.

Aber auch ältere Fahrzeuge im Bestand können recht einfach zu einem modernen Smart Car aufgerüstet werden – mit einem Smartphone und einem simplen Steckmodul. Denn selbst wenn das Auto über den Bordcomputer nur rudimentäre Daten wie den Durchschnitts- oder Momentanverbrauch im Bordcomputer anzeigt, fallen in den Steuergeräten deutlich mehr Daten an. Nur muss man sie auslesen können.

Kostenunterschiede verschiedener Kraftstoffarten

Hier kommen die sogenannten Dongles ins Spiel. Die kleinen Geräte werden an die OBD-Schnittstelle angebunden. Diese „Onboard Diagnose“ hat Zugriff auf das Hirn des Autos – hier werden etwa auch in der Werkstatt die Diagnosecomputer angeschlossen, um den Fehlerspeicher des Autos auszulesen. Die kleinen Dongles schicken Daten per Bluetooth an das Smartphone, zum Beispiel Gas- und Bremspedalstellung, Geschwindigkeit, Lenkverhalten und die Motordrehzahl. Aus solchen Daten kann die Software dann zum Spritspar-Trainer werden – oder Lernfortschritt und Einsparpotenzial überwachen.

Die Dongles lassen sich schon für wenig Geld im Internet erstehen und mit teilweise kostenpflichtigen Apps kombinieren. Die bekanntesten Apps sind „Torque Pro“, „Scan Master“ oder „DashCommand“. Einige Unternehmen bieten auch Komplettpakete aus Hard- und Software an, darunter TomTom mit dem „Curfer“, die Bosch-Tochter Mobility Media mit „Drivelog Connect“ oder das Start-up Pace.

Ein weiterer Vorteil für den Fuhrpark-Verantwortlichen: Neben dem Tracking des Fahrverhaltens kann auch auf die Informationen des Fehlerspeichers zugegriffen werden. Leuchtet im Cockpit eine Warnlampe auf, muss der Fahrer nicht mehr im Handbuch nachschlagen, was zu tun ist. Die Software kann die Fehlercodes auslesen und so feststellen, was genau für den Alarm gesorgt hat – inklusive Empfehlung, ob man bis zur Werkstatt weiterfahren kann oder das Auto sofort abstellen sollte.

Der Nachteil: Die Lösung mit Dongle und Smartphone ist vor allem für Privatkunden optimiert. In der Regel ist eine direkte Verbindung zwischen dem Diagnose-Sender und dem Smartphone nötig – ob er Bluetooth, WLan oder gar Kabel. Zudem sind die Apps meist auf die Verbindung mit nur einem Dongle optimiert, die Verwaltung mehrerer Geräte ist komplizierter. Damit lohnt sich dieses System nur für kleinere Fuhrparks oder eben um ältere Bestandsfahrzeuge „smart“ zu machen. Für den Fuhrparkmanager sind diese Apps somit nur in wenigen Fällen geeignet. Für den Dienstwagenfahrer sind sie jedoch genauso nützlich wie für Privatfahrer: Sie zeigen sehr anschaulich, wie das eigene, meist als zu gut eingeschätzte Fahrverhalten aussieht – und wo es noch hakt. Denn Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.

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