Ein Beispiel: Die vornehmlich schwarz oder silbern lackierten Mittelklasse-Kombis, die auf der linken Spur der Autobahn drängeln, kennt jeder. Auf den Leasing-Dienstwagen nehmen viele Fahrer wenig Rücksicht, auch der Sprit wird einfach per Tankkarte über das Unternehmen abgerechnet. Der Normverbrauch, der bei modernen Dienstwagen-Dieseln oft im Bereich von vier Litern liegt, wird da um ein Vielfaches überschritten – das gilt auch für den derzeit gescholtenen Stickoxid-Ausstoß. Wozu sollte man da sparsam fahren, wenn der Anreiz fehlt?
Dabei geht es oft einfacher als man denkt, wie die folgende Zehn-Punkte-Liste des Auto Club Europa zeigt:
Zehn Tipps zum Sprit sparen
Auch bei kurzen Stopps vor Ampeln oder im Stau den Motor abschalten. Beim Anlassen kein Gas geben!
Quelle: Auto Club Europa
Immer im höchstmöglichen Gang fahren – frühzeitig hochschalten: Den ersten Gang nur zum Anrollen nutzen, ab etwa 25 km/h im dritten Gang, 50 km/h im fünften Gang fahren.
Kraftvoll beschleunigen, dazu Gaspedal zu etwa zwei Dritteln durchtreten, dann ohne Gasgeben rollen lassen.
Vorausschauend fahren, rechtzeitig vom Gas gehen, um unnötiges Bremsen zu vermeiden.
Gleichmäßiges Tempo einhalten, mindestens 20 Prozent unter der Höchstgeschwindigkeit bleiben.
Den Reifendruck auf den Wert erhöhen, der für volle Beladung oder hohe Geschwindigkeiten empfohlen wird. Regelmäßig kontrollieren.
Den Kofferraum entrümpeln, Dachträger nach Gebrauch sofort entfernen.
Das Auto regelmäßig zur Inspektion bringen, bei jeder Wartung Zündungs- und Leerlaufeinstellung kontrollieren lassen.
Häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder Fahrgemeinschaften gründen. Kurzstrecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen.
Die Fahrtroute planen, Staus umfahren, die gleitende Arbeitszeit nutzen, um die Spitzen des Berufsverkehrs zu meiden
Einige Firmen schicken ihre Dienstwagenfahrer oder Außendienstler zwar zu Fahrsicherheits- oder Spirtspar-Trainings. Doch ohne ein entsprechendes Monitoring von Fahrverhalten und Spritverbrauch oder ein Bonus-System verpuffen solche Trainings schnell wieder. Eine grüne und nachhaltige Flotte ist nicht mit der Entscheidung für einen sparsameren Motor etabliert – es fängt in den Köpfen an.
Die Wege, wie der Fuhrparkleiter den Spritverbrauch überwachen kann, sind vielfältig. Viele Tankkartenanbieter stellen ihren Kunden auch entsprechende Portale an, über die Ort, Zeit, Betrag und Kraftstoffmenge erfasst und ausgewertet werden können. Auch ein Finanzamt-konformes Fahrtenbuch ist mit solcher Software möglich. Um weitere Rückschlüsse auf Verbrauch, Fahrverhalten und weiteren Verschleiß zu ziehen, fehlt aber vor allem eines: die Daten aus dem Auto selbst.
Da kommen die entsprechenden Portale der Autobauer ins Spiel. Die meisten der großen Hersteller bieten ihren Groß- und Firmenkunden inzwischen auch Online-Tools an, mit denen sie nicht nur die Verwaltung des Fuhrparks erledigen, sondern auch jedes einzelne Auto in Echtzeit kontrollieren können. Spritverbrauch und CO2-Ausstoß landen so direkt in der Datenbank, auch das Fahrtenbuch kann auf diese Weise automatisch gepflegt werden.
Ein Beispiel: Ist etwa der Reifendruck zu niedrig (der ADAC rechnet bei einem Minderdruck von 0,2 bar mit einem unnötigen Mehrverbrauch von einem Prozent) leuchtet nicht nur ein Kontrolllämpchen im Cockpit auf, sondern auch beim Fuhrparkmanager. Ignoriert der Fahrer die Warnung, kann der Fuhrparkmanager eingreifen – und so nicht nur den Mehrverbrauch verhindern, sondern auch den erhöhten Reifenverschleiß.