Digitale Führerscheinkontrolle So bekommt der Fuhrpark eine Führerschein-Polizei

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Die Nachfrage wächst nur langsam

Trotzdem ist den Dienstleistern ihr Schutz vor Manipulation wichtig. „Wir machen es den Fahrern hier in jedem Fall so schwer wie möglich“, sagt Heinz für LapID Service. „Unser Bestreben ist es das Risiko zu minimieren.“ Bei Vispiron Carsync nimmt man das Thema eher gelassen: „In dem Moment, in dem man den Chip vom Führerschein abzieht, geht er kaputt und kann somit zur Kontrolle nicht mehr verwendet werden“, erklärt Roughani.

Die Technik von Bornemann ist hinsichtlich der Manipulationsmöglichkeiten wohl eine der sichersten Methoden – zumindest, wenn man mehr auf Mensch als Maschine vertraut. Denn bei dem Mittelständler ist die physische Kontrolle weiterhin notwendig, um die Führerscheinkontrolle abzuschließen. „Die Sichtung des Führerscheins durch einen Prüfer ist für uns derzeit noch immer die wasserfeste Methode, um Manipulation zu vermeiden“, sagt Gau. „Nur so kann jedwede Manipulation ausgeschlossen werden – auch wenn das RFID-Verfahren nur schwer zu hacken ist – Technik zu manipulieren ist letztendlich immer möglich.“ Deswegen setze man bei Bornemann noch auf die menschliche Kontrollinstanz – als Ergänzung zum digitalen System.

BMW ködert mit mehr Ausstattung
BMW 3er Modellpflege Quelle: BMW
BMW 3er Modellpflege Quelle: BMW
BMW 3er Modellpflege Quelle: BMW
BMW 3er Modellpflege Quelle: BMW
BMW 3er Modellpflege Quelle: BMW
BMW 3er Modellpflege Quelle: BMW
BMW 3er Modellpflege Quelle: BMW

Wann der Zeitpunkt erreicht ist, dass deutsche Fuhrparks komplett auf eine digitalisierte Führerscheinkontrolle umzusteigen, ist noch nicht absehbar. „Das wird noch lange dauern“, schätzt Heinz von LapID. Die Marktentwicklung der Branche zeigt in jedem Fall großes Interesse – und ein zwar noch langsames, aber stetiges Wachstum.

„Viele Fuhrparkmanager denken über den Einsatz einer derartigen Technik nach, sind sich aber häufig noch nicht ganz im Klaren, wie sie die Kontrolle verwaltungstechnisch betreiben wollen“ sagt Bornemann-Entwickler Gau. Insbesondere das Bewusstsein für die Halterhaftung sei deutlich gestiegen – und damit auch die Nachfrage nach Systemen, die die Führerscheinkontrolle erleichtern.

„Mich erinnert das Interesse an Telematik und der elektronischen Führerscheinkontrolle an die Anfänge der E-Mail“, sagt Roughani. „Man hat damals noch in erster Linie Briefe verschickt und E-Mails waren ziemlich exotisch und modern. Doch relativ zügig wurden sie Standard. Und ich habe den Eindruck, dass wir uns in einer ähnlichen Phase befinden.“ Der Vorteil mit weniger Bürokratie, mehr Rechtsicherheit und vor allem kostengünstigen Lösungen dürften zeitnah dafür sorgen, dass nicht nur das Interesse, sondern auch die tatsächliche Investitionen in entsprechende Technik in den deutschen Fuhrparks steigen dürfte.

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