Poolfahrzeuge im Fuhrpark Wann Carsharing eigene Dienstwagen überflüssig macht

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Carsharing: Öffentlich versus Fuhrpark

Beim öffentlichen Carsharing in Deutschland gibt es grundsätzlich zwei Ansätze: das stationsbasierte Carsharing und das sogenannte Free-floating. Beim stationsbasierten Carsharing, das etwa von Stadtmobil, Cambio oder Flinkster angeboten wird, stehen die Fahrzeuge an festen Stationen, können längerfristig reserviert werden und sind meist deutlich günstiger als beim Free-floating-System. Dieses Konzept verfolgen beispielsweise Car2go, Drivenow oder Multicity. Der Vorteil sind hier spontane Kurzfahrten, die beispielsweise ein Taxi ersetzen. Die Fahrzeuge haben keine festen Standorte, sondern sind über das Mietgebiet verteilt und werden per Smartphone lokalisiert. Überall im Geschäftsgebiet können sie auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt werden.

Sich als Unternehmen einem öffentlichen Carsharing-Anbieter anzuschließen, macht in der Regel nur dann Sinn, wenn der Firmensitz zentral und die Fahrzeugnutzung extrem flexibel ist. „Für die geschäftliche Nutzung eignen sich stationsbasierte Fahrzeuge eher, da sie an vorhersehbaren Orten stehen und lange im Voraus reserviert werden können“, schreibt Sprecher Gunnar Nehrke im März-Bericht des Carsharing-Verbands.

Wird das moderne Autoteilkonzept im eigenen Fuhrpark angewandt, so ist in der Regel die Rede vom Corporate Carsharing.

Das sind die meistgefahrenen Firmenwagen
Audi A3 Quelle: Audi
VW Polo Quelle: Volkswagen
VW Tiguan Quelle: Volkswagen
BMW 5er Quelle: BMW
VW Transporter Quelle: Volkswagen
Opel Astra Quelle: Opel
Ford Focus Quelle: Ford

Bei diesem Modell schafft der Fuhrparkmanager sein firmeneigenes Carsharing, bei dem Mitarbeiter die Autos stundenweise anmieten – für berufliche, teils auch für private Fahrten. Wie beim öffentlichen Carsharing wird das Auto über eine Buchungsplattform gemietet und mithilfe einer entsprechenden Carsharing-Software abgerechnet.

Aufwand richtig einschätzen

Soll Corporate Carsharing als Modell in der eigenen Flotte eingesetzt werden, müssen Fuhrparkmanager neben den Vorteilen aus höherer Auslastung und Kostenersparnis vor allem den höheren Betreuungsgrad bedenken. Halterhaftung, regelmäßige Führerscheinkontrollen und eine geeignete Schlüsselverwaltung müssen beim Carsharing im unternehmenseigenen Fuhrpark ebenso geregelt sein wie Instandhaltung, Reinigung, Schadensmeldung und Tanken.

MTU-Fuhrparkmanager Roland Wiggenhauser Quelle: PR

Beispielsweise so wie bei MTU in Friedrichshafen: Die Carsharing-Fahrzeuge werden über eine Buchungsplattform im Intranet reserviert. Um den Schlüssel zu erhalten, müssen sich die Mitarbeiter an einem Schlüsselkasten (Keymanager) mit ihrem Führerschein ausweisen. Der wird mithilfe RFID-Chip-Technik erkannt und gleichzeitig kontrolliert. Ist alles korrekt, erhält der Mitarbeiter den Schlüssel zu dem Poolfahrzeug, das sich von Auslastung, Größe und Co. am besten für Fahrt und Fahrer eignet.

Nach der Fahrt öffnet sich der Schlüsselkasten ebenfalls mithilfe des Führerscheins und der Schlüssel kann zurückgeben werden. Per Software wird ermittelt, wie viele Kilometer gefahren wurden und wie lang die Dienstfahrt dauerte. All das wird dann automatisch als Abrechnung digital auf die Kostenstelle gebucht.

Getankt wird vom Carsharing-Nutzer alias Mitarbeiter – je nachdem, wie leer der Tank ist oder welches Fahrzeug er fährt. Carsharingwagen, die für Kurzstrecken gedacht sind, müssen bei einem weniger als halbvollen Tank aufgefüllt werden. Fahrzeuge für längere Strecken nach jeder Fahrt.

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