Tankkarten für Dienstwagen „Der Trend geht zur Zweitkarte“

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Auch regionale Anbieter können punkten

Die Zahl der Tankkarten-Anbieter insgesamt ist riesig. Alleine in der Dataforce-Analyse werden rund 20 Anbieter gelistet. „Es ist durchaus sinnvoll, sich eine Karte auszusuchen, die ein möglichst breites Feld abdeckt“, rät Wolff. „Die Durchdringung der Tankkarten-Anbieter ist sehr unterschiedlich.“ Die Top drei der Tankkarten-Anbieter 2017 mit der größten deutschlandweiten Durchdringung gehen mit den großen Namen auf dem Tankstellen-Markt einher: Aral, Shell und DKV – wobei die Tankkarten der DKV in erster Linie für Lkw-Flotten eingesetzt werden, da sie auf sehr hohe Abnahmemengen zielen.

Kostenunterschiede verschiedener Kraftstoffarten

Trotz der großen Auswahl gibt es zwischen den einzelnen Anbietern klare Unterschiede. So lohnt sich etwa ein genauer Blick auf das eigene Nutzungsgebiet: Laut der Dataforce-Umfrage nutzen die meisten Fuhrparks Aral-Tankkarten. Doch wer im Gebiet der Postleitzahlen 1xxxx und 2xxxx unterwegs ist, für den wäre zum Beispiel die Tankkarte der Firma Hoyer in der Durchdringung viel besser. Zum Vergleich: Deutschlandweit haben Hoyer-Tankkarten zwar nur eine Durchdringung von 1,1 Prozent. In den genannten Postleitzahl-Gebieten liegt sie hingegen bei bis zu 5,3 Prozent – und damit auf dem Durchdringungsniveau von Shell.

Große Auswahl, kleine Unterschiede

Zudem werden in den Tankkarten-Verträgen häufig bestimmte Bedingungen festgelegt, die erfüllt werden müssen und teils nicht zum eigenen Nutzungsverhalten passen. Etwa, dass der Nutzer eine bestimmte Menge an Kraftstoff abnimmt oder ein gewisser Umsatz gemacht werden muss. Darüber hinaus entstehen in der Regel monatliche Kosten für die Rechnungsstellung oder das Reporting. „Da unterscheiden sich die Tankstellen häufig ein wenig“, sagt Wolff.

Vor der Anschaffung einer Tankkarte sollte man sich deshalb im Detail damit auseinandersetzen, wie hoch der eigene Verbrauch ist und welche Zusatzleistungen interessant sein könnten. „Wer nur wenige Fahrzeuge in der Flotte hat, für den ist ein hoch gesetztes Mindestabnahmevolumen beispielsweise nicht geeignet. Der greift dann besser zu einer Tankkarte mit Fixpreis-Bindung, wo ein bestimmter Nutzungsbeitrag pro Monat fällig ist“, lautet Wolffs Empfehlung.

Wer über die Einführung einer Tankkarte nachdenkt, sollte zunächst eine Kalkulation des monatlichen Kraftstoffverbrauchs machen. „Eine Brake-Even-Analyse kann in diesem Fall hilfreich sein für die Entscheidungsfindung“, so Wolff.

Bei großen Flotten macht es dabei wesentlich mehr Sinn, sich einen genauen Überblick über die unterschiedlichen Tankkarten-Angebote zu verschaffen „Häufig fallen ja erst bei großen Verbrauchssummen die finanziellen Unterschiede besonders ins Gewicht“, so Wolff. Bei Kleinstflotten mit einer Handvoll Fahrzeugen sei es hingegen nicht so relevant, welche Tankkarte eingesetzt werde. Wolffs Tipp: „Dann greift man aus rein praktischen Gründen einfach zu einer Tankkarte, zu der man in der Nähe auch eine Tankstelle hat.“ Bei Großflotten hingegen mache es Sinn, genau auf die Bedingungen zu achten.

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