Diskriminierungsaffäre Personalchefin verlässt umstrittenen Fahrdienst Uber

Uber Sexismus- und Diskriminierungsaffäre Quelle: AP

Personalchefin Liane Hornsey verlässt nach einer Untersuchung ihres Umgangs mit Diskriminierungsvorwürfen den Fahrdienstvermittler Uber. Vor einem Jahr hatten umfangreiche Vorwürfe Ermittlungen losgetreten.

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Der von Sexismus- und Diskriminierungsaffären erschütterte Fahrdienstvermittler Uber kommt auch unter seinem neuen Chef nicht zur Ruhe. Personalchefin Liane Hornsey nimmt nach einer Untersuchung ihres Umgangs mit Diskriminierungsvorwürfen ihren Hut, wie sie in einer E-Mail an die Mitarbeiter am Dienstag mitteilte, ohne einen Grund zu nennen. Der im vergangenen Jahr angetretene Konzernchef Dara Khosrowshahi bestätigte in einer Mail an die Mitarbeiter Hornseys Abgang, nannte aber ebenfalls keinen Grund. Khosrowshahi hatte im August die Führung übernommen, nachdem Mitgründer Travis Kalanick den Chefposten wegen der Skandale niedergelegt hatte.

Die nun bekannt gewordenen Ermittlungen waren durch eine anonyme Gruppe angestoßen worden, die sich als Uber-Mitarbeiter ausgaben und Hornsey vorwerfen, systematisch interne Beschwerden über Rassendiskriminierung zurückgewiesen zu haben. Zudem habe sich Hornsey selbst diskriminierend geäußert und etwa abwertende Bemerkungen über den für Vielfalt und Integration im Konzern zuständigen Manager gemacht. Den Vorwürfen zufolge blieben Beschwerden, die bei einer Stelle für anonyme Hinweise eingegangen seien, häufig ungelöst oder wurden zurückgewiesen. Uber teilte auf Anfrage mit, die neuen Vorwürfe seien ordnungsgemäß untersucht worden. Ein Anwaltsbüro bestätigte in einer Mail an die Angestellten, dass ein Teil der anonym gemachten Beschuldigungen nachgewiesen seien, ohne Details zu nennen. Hornsey selbst ließ Anfragen für eine Stellungnahme unbeantwortet.

Vor einem Jahr hatten umfangreiche Vorwürfe der Diskriminierung und sexuellen Belästigung im Unternehmen Ermittlungen losgetreten, die letztendlich im Abgang des Mitgründers Kalanick gipfelten. Seit vergangenem Jahr haben mehr als ein Dutzend hochrangige Führungskräfte das Unternehmen verlassen. Personalchefin Hornsey war rund 18 Monate im Amt. Der umstrittene Mitfahrdienst hatte im März zugestimmt, zehn Millionen Dollar zu zahlen, um eine beantragte Sammelklage wegen des Vorwurfs der Diskriminierung von mehr als 400 Frauen und Minderheiten im Unternehmen beizulegen.

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