Donald Trumps unamerikanischer Fuhrpark

Cadillac Escalade

Laut dem Portal "RM AutoBuzz" ist über Donald Trump und den Cadillac Escalade folgende Episode überliefert: Gattin Melania kam im Oktober 2013 die Ehre zu, den neuen Escalade zu enthüllen. Donald saß dabei angeblich in der ersten Reihe und soll bei dieser Gelegenheit gesagt haben, dass er sich "sofort" einen solchen Wagen zulegen wolle. Wie amerikanisch der Escalade wirklich ist, kommt aber auf das Jahr an, in dem Trump sein Fullsize-SUV gekauft hat: Je nach Jahrgang variiert der Anteil der US-Wertschöpfung an dem Wagen zwischen 49 und 65 Prozent. Der letztgenannte Wert wäre im landesweiten Ranking recht ordentlich, mit den 49 Prozent würde es nur zu einem Platz im Mittelfeld reichen. In Trumps Privat-Fuhrpark liegt der Escalade aber ganz vorne – im Rest seiner Garage geht es nämlich nicht sehr amerikanisch zu.

Mercedes-McLaren SLR

So befindet laut diversen Berichten auch ein SLR in Trumps Garage. Der Sportwagen entstand Anfang der 2000er Jahre aus einer Zusammenarbeit von Mercedes-Benz und seinem damaligen Formel-1-Team McLaren. Der 626 PS starke Motor, das Getriebe und einige weitere Teile kamen aus Süddeutschland, die Karosserie entstand am McLaren-Stammsitz in Woking. Sprich: Die Wertschöpfung lag in Deutschland und England, der US-Anteil liegt bei null Prozent.

Bild: Daimler

Mercedes-Maybach S600

Zumindest noch in seinen Zeiten als Geschäftsmann lernte der heutige US-Präsident die Vorzüge deutschen Automobilbaus kennen. Ihm wird auch der Besitz eines Mercedes-Maybach S600 nachgesagt. Die gestreckte S-Klasse mit Luxus-Ausstattung entsteht aber komplett in Deutschland, der US-Anteil liegt folgerichtig wieder bei null Prozent.

Bild: Daimler

Rolls-Royce Phantom

Aber auch der britische Automobilbau wird im Hause Trump sehr geschätzt. Gattin Melania lässt sich gerne in dem Rolls-Royce Phantom chauffieren, ein Foto aus einem Tweet zeigt dabei sogar noch Donald persönlich am Steuer. Die Luxusmarke fertigt ihre Limousinen, Coupés und Cabrios jedoch ausschließlich in der Manufaktur im südenglischen Goodwood – versehen mit einigen deutschen Bauteilen aus dem BMW-Regal. Der US-Anteil der Wertschöpfung liegt bei fünf Prozent. Das dürfte wohl der 2,5-prozentigen Einfuhrzoll für Autos sein – da kommt bei einem Preis jenseits der 400.000 Dollar auch etwas zusammen.

Bild: BMW

Rolls-Royce Silver Cloud

Neben dem modernen Phantom wird Donald Trump noch der Besitz eines Rolls-Royce Silver Cloud aus dem Jahre 1956 nachgesagt. Wie die Aufnahme zeigt, bekamen Prinz Rainier von Monaco und Grace Kelly einst einen solchen Wagen zu ihrer Hochzeit geschenkt. Für die US-Aufzeichnung ist der Silver Cloud viel zu alt, einen offiziellen Wert der US-Wertschöpfung gibt es daher nicht. Doch in den 1950er Jahren war die Rolls-Royce-Fertigung noch mehr als heute lokal verwurzelt – in Goodwood, nicht in den USA.

Bild: BMW

Lamborghini Diablo

Bis vor Kurzem besaß Donald Trump auch noch einen Lamborghini Diablo aus dem Jahr 1997. Inzwischen hat er den italienischen Sportwagen aber verkauft - ganz modern über eBay. Aus den Fotos der Annonce wurde aber klar, dass es sich bei Trumps Diablo um einen blauen Wagen handelt, nicht wie dieses Foto aus dem PR-Archiv um einen gelben. Bevor wir es vergessen: Der US-Anteil an der Wertschöpfung ist gleich null.

Bild: Lamborghini

Cadillac Allanté

Vor rund 20 Jahren soll Trump auch einen Cadillac Allanté, Baujahr 1987, besessen haben. Das Cabrio – in Gold lackiert – sollte angeblich die Wartezeit überbrücken, bis Cadillac zwei Limousinen speziell für Trump angefertigt haben soll. Die Limousinen wurden nie gebaut, auch das Cabrio gehört Trump wohl nicht mehr. Heute würde es sich mit einem vermutlich hohen US-Anteil gut in seiner Garage machen. Belegen lässt sich das aber leider nicht, nach dem "American Automobile Labeling Act" müssen die Autobauer erst seit 1994 den US-Wertschöpfungsanteil ausweißen.

Bild: General Motors

Cadillac Presidential Limousine – "The Beast"

Inzwischen darf Trump aber regelmäßig in einer extrem seltenen Cadillac-Limousine Platz nehmen. Die Presidential Limousine gehört aber nicht zu seinem Privat-Fuhrpark, sondern zu dem des Secret Service. Ob sich Trump auch privat einen so schwer gepanzerten Cadillac zulegen würde, darf angezweifelt werden: Wer gerne einen Sportwagen wie den SLR fährt, dürfte an einem Sechs-Tonnen-Gefährt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h wenig Spaß haben. Dafür dürfte der Anteil der US-Wertschöpfung bei den handgefertigten Präsidenten-Limousinen sehr hoch sein.

Bild: General Motors