Drohender Zulieferer-Streit Tesla verärgert Grohmanns Stammkunden - und will nun die Wogen glätten

Beim Maschinenbauer Grohmann, der 2016 vom Elektroauto-Hersteller Tesla übernommen wurde, brodelt es. Um einen Streit mit deutschen Autobauern zu verhindern, rudert das Unternehmen von Elon Musk nun zurück.

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Tesla-Chef Elon Musk. Quelle: REUTERS

Der US-Elektroautopionier Tesla versucht einen drohenden Zulieferer-Streit mit deutschen Autobauern zu verhindern. Man sei bereits seit Wochen mit allen Kunden des kürzlich übernommenen Maschinenbauers Grohmann in Kontakt über die Pläne, sich künftig auf Tesla-Projekte zu konzentrierten, teilte das kalifornische Unternehmen mit.

Tesla sei auf dem Weg, mit allen Betroffenen individuelle Lösungen zu finden. Zuvor hatten BMW und Volkswagen, die bisher zu den wichtigsten Abnehmern der auf Anlagen zur automatisierten Fertigung spezialisierten Firma aus der Eifel gehören, pikiert darauf reagiert, dass Grohmann künftig nur noch für Tesla arbeiten soll, und zunächst auf die Einhaltung von Verträgen gepocht. Daimler, ebenfalls Grohmann-Kunde, wollte sich nicht dazu äußern.

Die WirtschaftsWoche berichtete bereits am Donnerstag, dass Grohmann die Arbeit für seine deutschen Kunden eingestellt hat, ohne diese darüber in Kenntnis zu setzen. Die Arbeitsbelastung durch neue Projekte sei so groß, dass seit einigen Wochen nur noch für Tesla gearbeitet werde, sagte Betriebsratschef Uwe Herzig gegenüber der WirtschaftsWoche.

Das Unternehmen werde sich in den kommenden Monaten auf Arbeiten für das neue Tesla-Auto Model 3 konzentrieren. Tesla hatte Grohmann im vergangenen Jahr übernommen und will den Anlagenbauer zu einem Zentrum für automatisierte Fertigung ausbauen. Er entwickelt und vertreibt Anlagen, die Tesla für den Wandel zu einem Massenhersteller dringend benötigt. Im Streit mit Tesla über den neuen Kurs war Firmenchef Klaus Grohmann abgetreten.

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