
Die Deutschen haben ein großes Interesse an Elektroautos und sind bereit, dafür deutlich mehr zu bezahlen als für ein herkömmliches Fahrzeug. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Unternehmensberatung Roland Berger und des Marktforschungsinstitutes TNS Infratest, die der WirtschaftsWoche exklusiv vorliegt.
37 Prozent der befragten potenziellen Autokäufer ziehen bereits den Kauf eines Elektroautos in Betracht. 58 Prozent wären bereit, für das Elektroauto einen Mehrpreis von bis zu 4000 Euro zu bezahlen. Dem hohen Interesse der Kunden am Elektroauto steht eine offenbar unzureichende Information der Hersteller gegenüber: 65 Prozent der Autokunden fühlen sich nicht gut über das Elektroauto informiert.
Nach Einschätzung von Roland Berger liegt eines der größten Probleme für die Autobauer in den hohen Herstellungskosten des Elektroautos. „Der Haken ist im Moment: Selbst die höhere Zahlungsbereitschaft der Kunden für Elektromobilität wird in den nächsten zehn Jahren noch nicht ausreichen, um die Mehrkosten des elektrischen Antriebs und besonders der Batterie aufzuwiegen“, sagte Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger und Autor der Studie, der WirtschaftsWoche.Nach Einschätzung des Autoexperten liegen die Mehrkosten beim rein elektrisch betriebenen Auto derzeit zwischen 10.000 und 15.000 Euro. 2015 würden sie noch mindestens 8000 Euro betragen. „Die Mehrkosten eines Elektrofahrzeugs werden frühestens 2020 unter 4500 Euro fallen, also den Betrag, den die potenziellen Nutzer von Elektroautos heute bereit wären zu zahlen“, so Bernhart.