Elektroautos Diese Start-ups wollen auf den deutschen Markt

Viele Hersteller versprechen sich vom deutschen Elektroautomarkt lukrative Geschäfte. Der Markt ist auch wegen Tesla umkämpft. Das sind die internationalen Elektroautohersteller, die den deutschen Markt anvisieren.

Togg: Der türkische Staatspräsident Erdogan stellte im Dezember vergangenen Jahres mit dem Elektroautohersteller Togg („Turkey's Automobile Initiative Group“) das neue Prestigeprojekt seiner Regierung vor. Ab Ende 2022 sollen die elektrischen SUVs und Limousinen des neu gegründeten Autobauers auch auf deutschen Straßen rollen. Hinter dem Joint Venture Togg stecken die Anadolu Group, der Nutzfahrzeughersteller Kok Group und BMC sowie der Mobilfunkbetreiber Turkcell und die Zorlu Holding, der Mutterkonzern des TV-Herstellers Vestel. Kunden sollen für den Elektro-SUV zwei Akkus zur Auswahl haben, entweder mit einer Reichweite von 300 Kilometern oder mit einer Reichweite von 500 Kilometern. Der Motor soll im Basismodell 203 PS stark sein. Auf Wunsch könne ein zweiter Motor die Leistung verdoppeln. Zum Preis ist noch nichts bekannt. Quelle: Togg
Aiways: Der Elektro-SUV U5 des 2017 in China gegründeten Start-ups Aiways ist in Deutschland bereits bestellbar und soll im Oktober an die Kunden geliefert werden. Mit einem Basispreis von 37.990 Euro gehört Aiways zu den günstigeren Anbietern. Der U5 hat 150 kW (204 PS), kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und soll eine Reichweite von bis zu 410 Kilometern erreichen. Viele Komponenten des Aiways stammen von deutschen Zulieferern: das Lenksystem kommt beispielsweise von Bosch, die Karosserie hat Benteler Automotive mitentwickelt. Quelle: Aiways
Polestar: Ihre ersten Elektrolimousinen lieferte die schwedische Marke Polestar bereits im August an deutsche Kunden. Das Start-up gehört zur Muttermarke Volvo und damit zum chinesischen Automobilgiganten Geely. Beim Vertrieb arbeitet Polestar mit Volvo zusammen und hat damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Start-ups. Der Polestar 2 besitzt einen Allrad-Elektroantrieb mit 300 kW (408 PS) und kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h. Die Batterie hat eine Kapazität von 78 kWh und soll eine Reichweite von bis zu 470 Kilometern ermöglichen. Das hat einen stolzen Preis: Der Polestar 2 kostet in der Basisausstattung 53.540 Euro. Quelle: Polestar
BYD: BYD („Build Your Dreams“) war lange der größte E-Auto-Hersteller der Welt. Das chinesische Unternehmen startete als Batteriekonzern und gründete 2003 eine Tochtergesellschaft für die Autoproduktion. 2008 stieg Star-Investor Warren Buffett ein und investierte eine Viertelmilliarde Euro. BYD ist schon seit einigen Jahren mit elektrisch angetriebenen Linien- und Reisebussen auf dem europäischen Markt aktiv. Mit dem BYD Tang EV soll 2021 auch der Verkauf von PKW in Europa starten. Den umgerechnet 56.000 Euro teuren Elektro-SUV wird es zunächst aber nur in Norwegen geben. Weitere europäische Länder sollen folgen. Der Allradantrieb des BYD Tang EV bringt eine Leistung von 360 kW (490 PS) und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Die Reichweite soll bei 500 Kilometern liegen. Quelle: BYD
Zetta (Russland): Mit dem Elektroautohersteller Zetta hat die russische Regierung ein ähnliches Projekt angestoßen wie die Türkei. Ende 2020 soll das kastenförmige E-Auto laut russischem Industrie- und Handelsministerium in Serienproduktion gehen. Die Autos werden erst einmal auf dem heimischen Markt verkauft, mittelfristig visiert Zetta aber den europäischen Markt an. Dafür setzt das Unternehmen auf einen absoluten Kampfpreis – das günstigste Modell soll laut russischen Medienberichten umgerechnet nur rund 5200 Euro kosten. Trotzdem soll die Höchstgeschwindigkeit bei 120 km/h und die Reichweite bei knapp 200 Kilometern liegen. Das erscheint bei einer Batteriekapazität von 10 kWh allerdings eher unrealistisch. Quelle: Russisches Industrie- und Handelsministerium
Byton: Das chinesische Elektroauto-Start-up Byton galt einmal als großer Tesla-Konkurrent. Ursprünglich wollte Byton Ende 2021 seinen Elektro-SUV M-Byte zu einem Basispreis von 45.000 Euro nach Deutschland bringen. Der hinterradgetriebene M-Byte hat einen 200-kW-Elektromotor (272 PS), der auf eine Reichweite von bis zu 360 Kilometern kommen soll. Doch die Corona-Pandemie durchkreuzte Bytons Europa-Pläne. Das Start-up geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste mehrfach die Produktion anhalten. Es folgten Entlassungen, momentan ist das Unternehmen auf der Suche nach einer neuen Finanzierung. Was das für den Start des M-Byte in Deutschland bedeutet, ist noch unklar. Quelle: Byton
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