Elektromobilität Die größten Mythen über E-Autos

Mythos Elektroauto. Quelle: Presse

Die Vorbehalte gegen E-Autos sind in Deutschland noch immer groß. Mit hohen Kosten, geringer Reichweite, schlechten Akkus oder geringer Leistung begründen viele ihre Abneigung. Was stimmt und was nicht.

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Die E-Auto-Prämie zeigt es deutlich: Die Deutschen sind von den Elektroautos nicht überzeugt. 4000 Euro sollte jeder Deutsche bekommen, der sich statt eines Diesels oder Benziners ein neues Elektroauto kauft – zugegriffen hat aber bislang kaum jemand. Von den 400.000 Prämien, die im ersten Jahr an Elektroautokäufer ausgegeben werden sollten, sind gerade einmal sieben Prozent in Anspruch genommen worden.

Der Elektroautoanteil in Deutschland – noch immer verschwindend gering. Im ersten Halbjahr 2017 machten Stromer nicht einmal ein Prozent der Neuzulassungen aus.

Eine repräsentative Umfrage unter mehr als tausend deutschen Verbrauchern zwischen 18 und 69 Jahren der Wirtschaftsauskunftei Boniversum kam ebenfalls zu einem deutlichen Ergebnis: „Die vorliegenden Daten legen die Vermutung nahe, dass die eher negativen Einschätzungen der Elektromobilität zumindest teilweise auf geringem Wissen und Vorurteilen beruhen“, so das Fazit der Studienmacher.

Elektroautos im Kostenvergleich

Was hinter den Vorbehalten und potenziellen Hemmnissen steckt und wie sie tatsächlich zu bewerten sind – ein Faktencheck:

E-Auto-Hemmnis 1: „Der Akku und die Technik sind schlecht“

Für jeden zweiten Befragten der Boniversum-Umfrage, der sich noch nicht näher mit E-Autos beschäftigt hat, spielt eine möglicherweise geringe Zuverlässigkeit der Technik – insbesondere der Akku eine große Rolle. Experten wie Heiner Heimes, Leiter der Geschäftsstelle für Elektromobilität (GSE) der RWTH Aachen, und Markus Lienkamp, Professor für Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität München, halten diese Vorbehalte für längst überholt. Wer sich Sorgen um mangelnde Funktionstüchtigkeit der Batterien mache, der denke an E-Mobilität auf dem Stand von vor zehn Jahren, so Heimes. Gleiches gilt für die E-Auto-Technik im Allgemeinen. E-Auto-Modelle von Opel, BMW, VW, Tesla und Co. zeigen grundsätzlich, dass solide Technik möglich ist.

McKinsey-Automobilexperte Timo Möller sagt: „Autohersteller sollten ein großes Augenmerk darauf legen, Vorurteile der Kunden abzubauen und die Vorteile von Elektroautos wie den geringen Verschleiß und die verzögerungsfreie Beschleunigung herausstellen.“

Ob E-Autos auf Dauer zuverlässig sind, muss noch die Zeit bringen – dafür ist tatsächlich die Erprobungsphase noch zu kurz gewesen. Allerdings lässt sich bereits sagen, dass E-Autos weniger wartungsanfällig sind. So verschleißen beispielsweise die Bremsbeläge deutlich langsamer. Öl- und Filterwechsel fallen komplett weg. Laut einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen, liegen die Wartungskosten eines Stromers deshalb um etwa 35 Prozent unter denen eines Verbrenners.

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