Elektrostrategie 2025 Skodas spätes Bekenntnis zum E-Auto

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Skodas Vision E basiert auf VWs Elektrobaukasten

Technisch basiert Skodas Vision E auf dem jüngst von Volkswagen eingeführt modularen Elektrobaukasten, bei dem Spur und Radstand weitgehend variabel sind. „Derzeit arbeiten wir im Konzern mit zwei Radständen“, erläutert Guido Haak, bei Skoda oberster Produktmanager, „der des Vision E liegt bei rund drei Metern.“ Die Serienversion vom ersten hauseigenen Elektromodell wird über eine elektrische Hinterachse angetrieben. Die Leistung von 225 kW beziehungsweise 306 PS reicht für eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h.

Skoda peppt den Kodiaq auf – noch vor dem Start
Skoda Kodiaq Scout Quelle: Skoda
Skoda Kodiaq Scout Quelle: Skoda
Skoda Kodiaq Scout Quelle: Skoda
Skoda Kodiaq Scout Quelle: Skoda
Skoda Kodiaq Scout Quelle: Skoda
Skoda Kodiaq Scout Quelle: Skoda

Optional gibt es einen Allradantrieb mit zwei Elektromotoren vorne und hinten. Wie bei allen Fahrzeugen auf dem MEB befinden sich die Batteriezellen zwischen den beiden Achsen im Unterboden. „So können wir einen flachen Boden realisieren. Das gibt uns neue Möglichkeiten in Bezug auf Innenraumgestaltung und autonomes Fahren“, unterstreicht Maier, „die maximale Reichweite des Vision E wird bei 500 Kilometern liegen.“

Nach der Serienversion des Vision E sollen bis zum Jahre 2025 vier weitere elektrisierte Skoda-Modelle folgen. Die geplanten Verkaufsziele sind durchaus ambitioniert. Erwarten die Tschechen bis 2020 einen eigenen Anteil von acht Prozent mit alternativen Antrieben; sollen es bis zum Jahre 2025 in Europa 25 Prozent und in China sogar 30 Prozent sein.

Wie Autoriesen auf Elektrowagen setzen
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Bevor die elektrische Serienversion Ende der Dekade ihre Premiere feiert, bringt Skoda 2019 sein Topmodell Superb mit einem Plug-In-Hybrid auf den Markt. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz im und außerhalb des VW-Konzerns sehr spät. So bleibt fraglich, wie lange die Halbwertzeit eines Plug-In-Hybriden ist, wenn ab 2018/2019 konkurrenzfähige Elektromodelle Einzug in die Modellportfolios der verschiedenen Autohersteller halten. „Wir werden im Vergleich zu anderen Plug-In-Hybriden im Konzern die nächste Batteriegeneration bekommen“, ergänzt Haak. Heißt, die rein elektrische Reichweite dürfte auf deutlich über 50 Kilometer steigen, während die Akkupakete günstiger als die aktuellen sind und die Preise so sinken.

Trotzdem bleibt die Frage, ob Skoda nicht zu spät auf den Plug-In-Trend aufspringt und es die Elektromodelle nicht auch getan hätten. Schließlich gibt es sowohl in Asien als auch in Europa nennenswerte Vergünstigungen wie die heiß umkämpften „Abgas-Credits“ dann wohl kaum mehr für Hybriden, sondern nur noch für reine Elektroautos.

Mit dem Elektromodell des Vision E will Skoda auch einen großen Schritt in Richtung autonomes Fahren machen. Gemäß den Voraussetzungen der Stufe drei für autonomes Fahren soll der Tschechen-Crossover unter anderem selbstständig im Stau fahren, per Autopilot Strecken auf Autobahnen zurücklegen, Überholen, freie Parkplätze suchen sowie allein ein- und ausparken können. Dafür stehen diverse Sensoren mit unterschiedlichen Reichweiten und verschiedene Kameras bereit, die das Verkehrsgeschehen überwachen.

Global wollen sich die Tschechen ebenfalls breiter aufstellen. Maier hat China als Baustelle ausgemacht und will auch in Südkorea, dem Heimatland der Hauptkonkurrenten Hyundai und Kia, etwas wagen. „Wir schauen uns Märkte und Segmente an, in denen wir bislang nicht zu Hause waren“, erklärt Maier, der mit seinem Führungsteam seit einiger Zeit an der „Strategie 2025“ feilt. Deren Dreh- und Angelpunkt sind die neuen Elektroautos.

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