Elon Musk Tesla-Chef soll vor US-Senat aussagen

Seit dem ersten tödlichen Crash steht Teslas Fahrassistent „Autopilot“ unter Beobachtung – jetzt soll Chef Elon Musik vor dem US-Senat sprechen. Bei einem der letzten Unfälle soll der Pilot ausgeschaltet gewesen sein.

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Tesla-Chef Elon Musk. Quelle: AP

Wegen des tödlichen Unfalls mit einem selbstfahrenden PKW des Elektroauto-Herstellers Tesla soll Firmenchef Elon Musk nun vor einem Ausschuss des US-Senats erscheinen. Senator John Thune aus South Dakota, Vorsitzender des Ausschusses für Handel, Wissenschaft und Transport, forderte Musk in einem Brief auf, den Ausschuss am 29. Juli über den Unfall und die Reaktion des Unternehmens darauf zu informieren.

Eine Tesla-Sprecherin sagte, sie kenne den Brief nicht und könne keinen Kommentar dazu abgeben. In den USA war im Mai ein Mann gestorben, als sein vom Autopilot gesteuerter Tesla vom Typ Model S mit einem Laster kollidiert war.

Seit dem tödlichen Crash steht Tesla unter Beobachtung der Regulierer – und jeder neue Unfall kommt in die Medien. Bei einem davon war das System laut Tesla entgegen den Behauptungen des Fahrers aber ausgeschaltet. „Mehr noch, der Crash hätte sich nicht ereignet, wenn es eingeschaltet gewesen wäre“, erklärte Tesla-Chef Elon Musik in der Nacht zum Freitag auf Twitter.

Der Fahrer des Elektroautos hatte der Polizei nach bisherigen Informationen gesagt, er sei am 1. Juli mit „Autopilot“ unterwegs gewesen, als der Wagen von der Straße abkam und sich überschlug. Tesla hatte zunächst erklärt, man könne diese Behauptung nicht überprüfen - das Auto habe dazu per Funk keine Daten übermittelt, möglicherweise, weil beim Unfall die Antenne beschädigt gewesen sein. Dann habe Tesla den Besitzer des Wagens zunächst nicht erreichen können, um die Log-Daten direkt aus dem Wagen auszuwerten.

Nach Musks kurzen Tweets blieb nun allerdings auch offen, ob „Autopilot“ eventuell vor dem Unfall noch eingeschaltet gewesen sein könnte. Auf die Frage eines Twitter-Nutzers, warum der Fahrer dann etwas anderes erzählt habe, mutmaßte der Tesla-Chef, vielleicht habe dieser nicht bemerkt, dass er das System ausgestellt habe. Dabei ertöne allerdings ein deutliches akustisches Signal, räumte Musk ein. Die Software habe sich auch nicht von allein abgeschaltet, das wäre in den Log-Dateien vermerkt worden, betonte er.

Zuletzt bestätigte Tesla, dass am vergangenen Wochenende ein per Lenkassistent gesteuerter Wagen nach Mitternacht von einer Bergstraße abkam. Tesla betonte, das seien nicht die Bedingungen, unter denen der „Autopilot“-Assistent derzeit eingesetzt werden sollte.

Das einflussreiche US-Magazin „Consumer Reports“ forderte Tesla auf, das System zu deaktivieren. Der Autobauer habe zu schnell zu weitreichende Funktionen eingeführt. Indem Tesla das System unter dem Namen „Autopilot“ vermarkte, gebe das Unternehmen den Nutzern ein falsches Gefühl der Sicherheit. „„Autopilot“ kann das Auto nicht allein fahren, erlaubt Verbrauchern aber, ihre Hände minutenlang vom Steuer zu nehmen.“

Der Präsident des deutschen Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag), die Tesla-Unfälle zeigten, dass die Produzenten bei der Entwicklung von der gegenwärtigen Teilautomatisierung eines Autos zur Vollautomatisierung ab 2025 „das Thema Sicherheit nie aus dem Auge verlieren

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