Emotionale Bindung zum Auto „Audi muss echt aufpassen“

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Warum Tesla nicht Teil des Rankings ist

Einen hohen Fahrzeugbestand kann der diesjährige Gewinner des Rankings nicht vorweisen. Doch gerade das ist im Involvement-Index der Erfolgsfaktor der US-amerikanischen Marke Chrysler, die seit 2014 nach eigener Insolvenz Teil von Fiat Chrysler Automobiles ist. Nur 65.304 Chrysler-Fahrzeuge waren Anfang des Jahres in Deutschland zugelassen. Warum die Diskussionen über Chrysler so stark zugelegt haben, ist nicht eindeutig zu klären. „Chrysler ist in diesem Jahr eine echte Überraschung“, sagt Hossiep.

Autos vom Elektroauto-Pionier Tesla sind auf deutschen Straßen sogar noch seltener zu sehen. Und deshalb ist die Marke Tesla auch nicht Teil des Rankings. Denn über Tesla wird schlicht zu viel diskutiert: „Die Diskussionen über Tesla gehen seit Jahren durch die Decke“, sagt Rüdiger Hossiep. „Bei einem so geringen Gesamtbestand an Fahrzeugen wäre es allerdings verzerrend, wenn die Marke Tesla Teil des Rankings wäre.“ Mit einer Einführung des angeblich massenmarkttauglichen Model 3 in Deutschland könnte sich das möglicherweise ändern.

Über den ehemaligen schwedischen Autobauer Saab dürfte zwar nicht so viel diskutiert werden, wie über Tesla. Doch Saab liegt im Index immer noch auf dem neunten Platz. Und das, obwohl Saab-Fahrzeuge seit fast neun Jahren nicht mehr produziert werden. Die ersten Rankings von Rüdiger Hossiep und seinem Team führte Saab sogar an.

„Ein Saab ist ein hoch emotionalisiertes Auto mit geringem Bestand, auf das die Fahrer kaum verzichten mögen“, sagt Hossiep. „Sie sträuben sich in der Regel gegen den Wechsel zu anderen Automarken und haben eine Mentalität wie die Bewohner des wohlbekannten gallischen Dorfes.“

Der Spitzenreiter der Involvement-Index stammt seit Jahren aus dem gleichen Land wie Saab. Ob das allerdings noch lange so bleiben wird, ist unklar. „Volvo erhält in unserem Ranking einen ersten Dämpfer“, sagt Hossiep. „Volvo hat sich im Markenkern vom schwedischen Langzeitauto und Raumwunder immer stärker zu einem primär auf Design bedachten SUV oder Kombi gewandelt.“ Womöglich hat das der Liebe einiger Volvo-Fahrer zu ihren Autos erste kleine Risse verpasst.

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