Fusion von Car2Go und DriveNow DriveNow dementiert angebliche Carsharing-Pläne von Daimler und BMW

Laut einem Bericht verhandeln die Carsharing-Anbieter Car2Go und DriveNow über eine Fusion. Doch die Autovermietung Sixt – Partner des BMW-Angebots DriveNow – als auch DriveNow selbst dementieren.

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Carsharing Quelle: dpa

DriveNow hat einen Bericht über eine mögliche Fusion des Carsharing-Anbieters von BMW mit dem Daimler-Konkurrenten Car2Go dementiert. "DriveNow befindet sich aktuell weder in Fusionsgesprächen mit Car2Go, noch verhandelt DriveNow über eine engere Zusammenarbeit der beiden Firmen", sagte eine Sprecherin des Unternehmens. "Anders lautende Darstellungen möchten wir daher explizit dementieren."

Das "Manager Magazin" hatte berichtet, die beiden Autobauer wollten eine Carsharing-Allianz schmieden, um dem amerikanischen Taxivermittler Uber die Stirn zu bieten. Die Verhandlungen seien bereits weit gediehen, zitierte das Magazin nicht näher genannte Beteiligte. Die Autobauer wollten den Markt lieber gemeinsam besetzen, bevor sich Konkurrenten wie Uber in Europa breitmachten.

Auch der Autovermieter Sixt lehnt die angebliche Fusion. Eine Zusammenlegung des Carsharing-Dienstes DriveNow von BMW mit dem Pendant Car2Go von Daimler käme für Sixt nicht infrage, teilten die Münchner am Donnerstag mit. Ohne ihre Zustimmung wäre eine solche Fusion nicht möglich, denn Sixt besitzt 50 Prozent der Anteile an DriveNow. Die angeblichen Fusionsgespräche seien Sixt nicht bekannt, erklärte das Unternehmen.

Ab wann sich ein eigenes Auto lohnt - ein Vergleich

Die beiden Konzerne diskutierten auch darüber, weitere Mobilitätsdienstleister in das geplante Joint Venture einzubringen, berichtete das Magazin unter Berufung auf Top-Manager. So könnte Daimler den Taxivermittler Mytaxi und die Internet-Plattform Moovel einbringen. BMW betreibt unter anderem die Marken ParkNow für die Parkplatzsuche und -vermietung und ChargeNow für das Aufladen von Elektroautos. Es sei noch offen, ob sich auch andere Firmen an dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen beteiligen könnten. Die Marken Car2Go und DriveNow sollen dabei erhalten bleiben.

Carsharing hat in den vergangenen Jahren starken Zulauf bekommen. Car2Go und DriveNow sind dem Magazin zufolge bislang in 33 Städten vor allem in Europa und den USA aktiv. Die Unternehmen hätten rund 20.000 Autos auf der Straße, 2500 davon mit Elektroantrieb. Vor allem jüngere Kunden in größeren Städten nutzen das Angebot und verzichten auf ein eigenes Auto. Nach Angaben des Bundesverbandes Carsharing gibt es in Deutschland rund 7000 stationsunabhängige Fahrzeuge (free float), rund 6000 davon gehören den beiden führenden Anbietern Car2Go und DriveNow. Insgesamt teilen sich hierzulande derzeit rund 830.000 Kunden ein Auto.

Warum nutzen Sie Carsharing?

Viel Geld verdienen die Autobauer damit bisher allerdings nicht. Nach Angaben von Daimler ist car2go erst in einzelnen Städten profitabel. Wichtiger ist den Unternehmen, sich eine große Kundenbasis aufzubauen in der Hoffnung auf Gewinne in der Zukunft, da Experten dem Geschäft mit Fahrdiensten starkes Wachstum prophezeien.

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