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General Motors Kunden beschwerten sich schon 1997 über Zündschlösser

Im Zündschloss-Skandal bei GM sind neue Details ans Licht gekommen. Jahrealte Kundenbeschwerden und eine warnende E-Mail eines Mitarbeiters zeigen, dass General Motors seit langem von den Problemen wusste.

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General Motors kämpft mit einer Pannenserie. Quelle: AP

Die Opel-Mutter GM hat viele Jahre nicht auf Probleme bei ihren Autos reagiert. Wie aus Kundenbeschwerden hervorgeht, haben Fahrer bereits seit 1997 Händler auf defekte Zündschlösser hingewiesen. General Motors (GM) hat aber erst zuletzt Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen, viele davon wegen fehlerhafter Zündschlösser, die mit mehreren Unfällen und Toten in Verbindung gebracht werden.

General Motors: Chronologie der Zündschloss-Affäre

Das Unternehmen weitete erst diese Woche den Rückruf aus, deutete aber nicht an, seit wann die Probleme bekannt sind. Zu den ersten Beschwerden zählte, dass der Schlüssel stecken blieb oder während der Fahrt herauszunehmen war. In manchen Fällen wurde der Motor auch abgewürgt oder konnte gar nicht erst gestartet werden. Die 1997 und 2000 eingeführten Modelle Malibu und Impala wurden trotzdem erst diese Woche wegen der Probleme zurückgerufen. Betroffen waren hiervon allein 8,23 Millionen Wagen.

Ein GM-Sprecher sagte, er könne nicht sagen, was damals über die Modelle bereits bekannt gewesen sei.

Zugleich wurde bekannt, dass General Motors den jüngsten Rückruf erst nach dem Auftauchen einer neun Jahre alten E-Mail eines Mitarbeiters einleitete, in der vor Mängeln gewarnt wird. Das geht aus von der nationalen Straßen- und Fahrzeugsicherheitsbehörde NHTSA veröffentlichten Dokumenten hervor. Demnach testete ein Angestellter ein für das Baujahr 2006 vorgesehenes Wagenmodell vom Typ Chevrolet Impala und stieß dabei auf Motorendefekte, die er 2005 in einer E-Mail meldete. Ein Techniker machte ein fehlerhaftes Zündschloss für das Problem verantwortlich. Doch nach Erhalt der Mail reagierte das Unternehmen nicht, wie GM einräumte. Erst als das Schreiben beim Durchstöbern der Akten im April auftauchte, wurden die betroffenen Wagen im Juni in die Werkstätten zurückgerufen.

Das Eingeständnis gilt als weiterer Beleg dafür, dass der Autobauer seit Jahren von den Sicherheitsproblemen gewusst haben muss. In einer beispiellosen Serie hat GM allein im laufenden Jahr 17,1 Millionen Fahrzeuge wegen defekter Zündschlösser und anderer Probleme zurückgerufen. Die Mängel werden mit mehr als 13 Todesfällen in Verbindung gebracht, US-Abgeordneten zufolge liegt die Zahl jedoch bei fast 100.

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