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Generationswechsel bei BMW Harald Krüger ist neuer Konzernchef

BMW hat eine neue Führungsspitze. Konzernchef Norbert Reithofer hat seinen Posten an Harald Krüger abgegeben und zieht in den Aufsichtsrat ein. Der bisherige Produktionschef soll den Autobauer weiter auf Rekordkurs halten.

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Harald Krüger und Norbert Reithofer. Quelle: REUTERS

BMW hat den seit Monaten geplanten Generationswechsel an der Konzernspitze vollzogen. Als Nachfolger von Norbert Reithofer übernahm der bisherige Produktionsvorstand Harald Krüger zum Ende der Hauptversammlung am Mittwoch den Chefposten bei dem Autobauer. Reithofer wurde wie erwartet - trotz einiger Kritik von Aktionären - in den Aufsichtsrat gewählt. In einer Sitzung des Gremiums im Anschluss an die Versammlung wurde er anschließend zum Vorsitzenden gewählt und löst damit seinen Vorgänger Joachim Milberg ab.

Krüger muss nun die Führungsrolle von BMW in der Oberklasse verteidigen und Daimler und die VW-Tochter Audi auf Distanz halten. Sein Vorgänger warnte indes zum Abschied vor wirtschaftlichen Turbulenzen. Zwar wolle BMW nach etlichen Rekordjahren 2015 erneut Bestwerte einfahren, es gebe aber viele Risiken.

Die wichtigsten Kennzahlen des BMW-Geschäftsjahres 2014

„Unser wirtschaftliches Umfeld ist wenig stabil“, sagte Reithofer. „Solide Planung von heute kann schon morgen Makulatur sein.“ Zwar gebe es angesichts der guten Konjunktur in vielen Ländern viele Chancen - auf der anderen Seite aber auch viel Ungewissheit. So gehe in Brasilien und Russland der Automarkt weiter zurück.

Aktionärsvertreter wünschten Krüger viel Glück, betonten aber auch, dass Reithofer die Messlatte für seinen Nachfolger hoch gelegt habe. Reithofer lobte den reibungslosen Übergang. „Wir haben den Wechsel an der Spitze frühzeitig vollzogen - geräuschlos.“ Dennoch gebe es viele Herausforderungen. „Es gibt weiterhin viel zu tun - für meinen Nachfolger und das gesamte Team“, sagte Reithofer in seiner Rede.

BMWs Super-Hybrid-Sportler i8 im Detail
Im September 2013 stellte BMW den i8 auf der IAA vor. BMW-Chef Norbert Reithofer präsentierte dort das grüne Vorzeigemodell, mit dem Smog und Großstadtlärm der Vergangenheit angehören sollen. Im April hat BMW mit der Serienproduktion begonnen und im Juni 2014 rollen die neuen Elektroautos zum Händler. Vorbestellungen nimmt der Autobauer bereits seit Herbst 2013 entgegen. Schon jetzt sei absehbar, dass die Nachfrage in der Anlaufphase die Produktion deutlich übersteigen wird. Ein guter Grund, einmal zu schauen, was der Neue aus München so drauf hat. Quelle: Presse
Das Plug-in-Hybrid-System des i8 setzt sich aus einem Dreizylinder-Ottomotor mit einer Höchstleistung von 170 Kilowatt (231 PS) und einem maximalen Drehmoment von 320 Newtonmetern sowie einem Hybrid-Synchron-Elektromotor mit einer Höchstleistung von 96 Kilowatt (131 PS) und einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern zusammen. Quelle: Presse
Zur eDrive-Technologie gehört außerdem ein Lithium-Ionen-Hochvoltspeicher mit 5,2 Kilowattstunden und ein intelligentes Energiemanagement mit einer Gesamtleistung von 266 Kilowatt (362 PS). Quelle: Presse
Der Aufladevorgang der Batterie dauert zwischen zwei und drei Stunden. Die Lithium-Ionen-Batterie kann sowohl an einer ganz gewöhnlichen Steckdose als auch an speziellen Ladestationen für Elektroautos aufgeladen werden. Dazu gehört neben der öffentlichen Ladestation an Tankstellen auch die BMW i Wallbox. Quelle: Presse
Der i8 beschleunigt dank seines Antriebskonzeptes "eDrive" in 4,4 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer. Dabei verbraucht er im Durchschnitt nur 2,1 Liter Super pro 100 Kilometer. Im Berufsverkehr verbraucht der Wagen bei vollständig geladener Batterie weniger als fünf Liter Sprit. Quelle: Presse
Wer nicht nur innerhalb der Stadt, sondern auch auf Landstraßen und Autobahnen unterwegs ist, verbraucht immer noch weniger als sieben Liter Sprit auf 100 Kilometern. Und auch auf längeren Strecken mit höherer Geschwindigkeit sind immer noch weniger als acht Liter Verbrauch drin. Damit fallen die Verbrauchswerte des Plug-in-Hybrid-Modells insgesamt um rund 50 Prozent niedriger aus als bei herkömmlich angetriebenen Sportfahrzeugen. Quelle: Presse
Darüber hinaus verbraucht der i8 auf 100 Kilometern durchschnittlich 11,9 Kilowattstunden Strom und kommt auf eine CO2-Emission von 49 Gramm pro Kilometer. Quelle: Presse

Kritik gab es vor allem am direkten Wechsel Reithofers an die Spitze des Aufsichtsrats. Sie richtete sich vor allem gegen die fehlende Pause von zwei Jahren, die das Aktiengesetz für solche Wechsel eigentlich vorsieht. BMW nutzt eine Ausnahmeregelung, die es Großaktionären ermöglicht, davon abzuweichen.

„Wir haben uns mit diesem Weg sehr schwer getan“, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Grundsätzlich lehne die DSW solche Wechsel ab, es gebe gute Gründe für eine längere Pause. Angesichts der Erfolge von Reithofer werde die DSW aber nicht gegen diese Wahl stimmen.

Auch Ingo Speich von der Investmentfirma Union Investment äußerte Bedenken. „Bei einem sofortigen Wechsel an die Spitze des Aufsichtsrates können Sie nicht unbefangen und neutral über das wachen, was Sie selbst geschaffen haben“, sagte er. „Und Sie machen es für Herrn Krüger sogar noch schwerer, aus Ihrem Schatten zu treten“.

Der scheidende Chef des BMW-Aufsichtsrats, Joachim Milberg, verteidigte den direkten Wechsel von Reithofer. Auf diese Weise blieben die „profunden Kenntnisse und Erfahrungen“ Reithofers dem Unternehmen erhalten. Der Aufsichtsrat und große Aktionäre seien sich einig, dass der Wechsel im Interesse von BMW liege, sagte Milberg.

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