Genfer Autosalon Die Autobranche fällt in alte Muster zurück

Ob Porsche Panamera Sport Turismo, Ferrari 812 oder Alfa Romeo Stelvio: Die PS-Branche feiert sich in Genf selbst. Zwischen erwartbaren Sportwagen und SUV finden sich auch Neuheiten, die einen genaueren Blick lohnen.

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Die wichtigsten Premieren des Genfer Autosalons
BMW 5er Quelle: BMW
Ford Fiesta Quelle: Ford
Kia Picanto Quelle: Kia
Lamborghini Aventador S Quelle: Lamborghini
McLaren Super Series Quelle: McLaren
Mercedes-Benz E-Klasse Cabrio Quelle: Daimler
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler

Wenn Karl-Thomas Neumann am Dienstag um 11 Uhr die Bühne in Halle 2 des Genfer Messegeländes betritt, kann er sich wenigstens für kurze Zeit ganz auf das Wesentliche der Automesse konzentrieren . Dann nämlich stellt der Opel-Chef den neuen Insignia vor, das Flaggschiff des Unternehmens.

Und während Neumann über die Vorzüge der Limousine Grand Sport und des Kombis Sports Tourer referiert, hat ein lediges Thema vorübergehend Pause – die Übernahme durch Peugeot-Mutter PSA. Der Deal zwischen der Opel-Mutter General Motors und den Franzosen, der immer noch in der Schwebe hängt, ist eines der prägenden Gesprächsthemen des Genfer Automobilsalons – eigentlich locken jedoch die Neuvorstellungen.

Opels Insignia ist eines der wenigen Vernunft-Autos, das in Genf seine Premiere feiert. BMW zeigt die Kombi-Variante der neuen 5er-Reihe, Ford die achte Generation seines Kleinwagen-Bestsellers Fiesta und Hyundai den Kombi des Golf-Gegners i30. Ansonsten macht die Branche das, was sie immer gemacht hat: Sich selbst und ihre neuen PS-Boliden feiern. Die in den vergangenen Jahren vorgestellten Elektroautos – oder meist noch deren Studien – sind zwar da, im Mittelpunkt stehen aber ganz andere Modelle.

Die wichtigsten Automessen der Welt

Der Automobilsalon ist traditionell eine etwas andere Messe: Die Größe der Stände ist wegen der Platzverhältnisse streng limitiert, anders als auf der IAA können Audi, Mercedes und Co. hier keine Auto-Paläste aufbauen.

Nur wenige Modelle erfüllen das CO2-Ziel

In Genf haben auch die kleinen Hersteller ein Forum. Tüftler wie Rinspeed präsentieren Jahr für Jahr ihre Konzepte, Kleinserienhersteller wie Pagani oder McLaren nutzen die Messe, um ihre neuesten Supersportwagen vorzustellen. Auch Ferrari präsentiert in Genf traditionell ein neues Modell – dieses Jahr den Gran Turismo mit dem Namen 812 Superfast – und womöglich noch ein streng limitiertes Sondermodell zum 70-jährigen Bestehen der Marke.

Eines ist 2017 aber anders als in den Vorjahren: Auch die deutschen Autobauer lassen sich vom PS-Fieber anstecken. Weniger als 70 von 900 präsentierten Modellen erfüllen auch die in der EU ab 2021 für Neufahrzeuge vorgeschriebene Ausstoßgrenze von 95 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenem Kilometer.

Ferrari dreht an der Leistungsschraube
Ferrari 812 Superfast Quelle: Ferrari
Ferrari 812 Superfast Quelle: Ferrari
Ferrari 812 Superfast Quelle: Ferrari
Ferrari 812 Superfast Quelle: Ferrari
Ferrari 812 Superfast Quelle: Ferrari
Ferrari 812 Superfast Quelle: Ferrari
Ferrari 812 Superfast Quelle: Ferrari

Beispiel Mercedes: Auf dem Messestand der Stuttgarter ist das E-Klasse Cabrio unter den Neuheiten geradezu das Vernunft-Mobil. Die Hingucker werden andere Premieren von Mercedes-Benz und den Sub-Marken Maybach und AMG sein.

In Europa selten, aber auffällig ist etwa das große SUV GLS. Trotzdem stellen die Stuttgarter die neue Generation ihres Fünf-Meter-Geländewagens nicht in den USA, sondern in Genf vor. Wohl auch, weil das dortige Publikum dem Luxus durchaus zugeneigt ist. Und mit dem prasst das größte SUV der Marke. Auf den Markt kommt die Symbiose aus den Geländeeigenschaften der G-Klasse und dem Flair der S-Klasse im Lauf des Jahres.

Das ultimative Safari-Shuttle
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler
Mercedes-Maybach G650 Landaulet Quelle: Daimler

Doch gegen das zweite neue SUV sieht selbst ein GLS klein aus: Das Gelände-Halbcabrio Mercedes-Maybach G650 Landaulet übertrifft den GLS locker – bei Größe, Preis und Exklusivität. Der spektakuläre Wagen wird nur 99 Mal gebaut, zu Stückpreisen jenseits der halben Million Euro. Dagegen erscheint das Mercedes-AMG E63 T-Modell geradezu vernünftig – schließlich ist es ein Kombi. Wenn auch einer mit bis zu 612 PS.

Spekuliert wird auch über eine Studie: Mercedes-AMG könnte zeigen, wie sie sich eine viertürige Variante des Sportwagens AMG GT vorstellt. Gerüchte über einen AMG-Viertürer auf E-Klasse-Basis gibt es bereits länger. Bekannt ist aber bislang nichts – auch wie seriennah oder futuristisch das Concept Car ausfallen könnte.

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