Genfer Autosalon Die Autobranche fällt in alte Muster zurück

Seite 3/3

DS wandelt sich zur eigenständigen Marke

DS? Das war bislang die Bezeichnung für aufgehübschte Ableger von Citroën-Modellen. Jetzt wollen die Franzosen DS stärker emanzipieren und als dritte Marke des PSA-Konzerns neben Peugeot und Citroën aufbauen – nicht nur mit Blick auf China. Zur Feier der Eigenständigkeit gönnt sich DS ein Mittelklasse-SUV, das auf der konzerneigenen EMP2-Plattform aufbaut – ungeachtet des Opel-Deals soll übrigens auch der kommende Opel Grandland X auf dieser Plattform basieren. Zumindest in Deutschland könnte der Grandland X den DS7 übertreffen: Die Franzosen halten weiterhin an dem auffälligen Design der DS-Modelle fest, was sicher nicht jedem gefallen wird.

Frankreichs Attacke auf Audi und Co
DS7 Crossback Quelle: Citroën
DS7 Crossback Quelle: Citroën
DS7 Crossback Quelle: Citroën
DS7 Crossback Quelle: Citroën
DS7 Crossback Quelle: Citroën
DS7 Crossback Quelle: Citroën
DS7 Crossback Quelle: Citroën

Das Design hebt auch den Kia Stinger aus der Masse hervor. Eine Sport-Limousine mit Breitreifen und vier Endrohren hat man von der koreanischen Marke in dieser Form noch nicht gesehen – zumindest in Europa. Auch wenn sich die Kias wie der Picanto (in Genf ebenfalls neu), Cee’d oder Sportage oft durch ihr dynamisches Design abgehoben haben, war es ihr Antrieb bislang nicht. Damit macht der Stinger GT Schluss, er leistet bis zu 370 PS. Ob das reicht, um die Marke in Europa bekannter zu machen oder für mehr Emotionen zu sorgen, muss sich noch zeigen. Alleine der Versuch aber, ähnlich wie die größere Schwester Hyundai mit der Genesis-Submarke, aus dem üblichen Konzept auszubrechen, ist aller Achtung wert.

Außerhalb der angestammten Modellpalette – allerdings nicht so extrem wie bei Kia – liegt auch die Messepremiere von Volkswagen. Der Arteon soll das neue Topmodell der Wolfsburger werden – über den Passat platziert, aber unterhalb des eingestellten Phaetons. Den Versuch, eine eigene Luxuslimousine im Stile des Audi A8 oder der Mercedes S-Klasse zu etablieren, hat Volkswagen (vorerst) abgesagt. Der coupéhaft geschnittene Viertürer ist so etwas wie der Nachfolger des Passat-Ablegers CC, tritt aber deutlich eigenständiger auf.

Eine Luxuslimousine in Kombi-Form
Porsche Panamera Sport Turismo Quelle: Porsche
Porsche Panamera Sport Turismo Quelle: Porsche
Porsche Panamera Sport Turismo Quelle: Porsche
Porsche Panamera Sport Turismo Quelle: Porsche
Porsche Panamera Sport Turismo Quelle: Porsche
Porsche Panamera Sport Turismo Quelle: Porsche
Porsche Panamera Sport Turismo Quelle: Porsche

Ein wichtiges neues Element ist eine große und weit nach oben öffnende Heckklappe, die einen guten Zugang zum großen Gepäckraum ermöglicht. Zu den Konkurrenten zählen Modelle wie der Audi A5 Sportback und der BMW 4er GT. Zweite wichtige Neuheit der Wolfsburger ist der bereits Anfang des Jahres in der US-Version präsentierte Tiguan Allspace, die siebensitzige Langversion des Kompakt-SUVs. Darüber hinaus soll eine weitere Studie die Elektroauto-Pläne der Marke unterstreichen.

Mit der Elektro-Premiere dürfte Volkswagen viel Aufmerksamkeit beim Thema Nachhaltigkeit erzielen. Aber nicht, weil die Studie so herausragend ist. Sondern einfach, weil kaum ein anderer in Genf etwas vergleichbar Neues zeigt. An den Ständen der etablierten Autobauer wird in Sachen Elektromobilität nur Bekanntes gezeigt – ob als Serienauto oder Studie wie Jaguar den I-Pace.

Und selbst das gefeiertste Unternehmen der Elektroauto-Welt ist keine Gefahr für Volkswagen: Tesla bleibt in diesem Jahr dem Genfer Autosalon fern. „Wir schauen uns jedes Event an, ob wir uns dort präsentieren wollen. Wir sind kein traditioneller Autobauer, der überall dabei sein muss“, sagte Tesla-Deutschland-Chef Jochen Rudat der „Automobilwoche“.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%