In den vergangenen zwölf Monaten haben die BMW-Aktien elf Prozent gewonnen, die Daimler-Titel dagegen elf Prozent verloren. Darin spiegelt sich unter anderem der Renditerückstand von Daimlers Kernsparte Mercedes-Benz Pkw zu den Oberklasse-Rivalen aus München und Ingolstadt wider. Mercedes-Benz verdiente 2011 operativ neun Prozent vom Umsatz, die Rivalen erzielten zweistellige Renditen. DWS-Fondsmanager Stefan Bauknecht kritisierte, Daimler habe in seiner Kernsparte Mercedes-Benz den Trend zu kleinen Geländewagen „verschlafen“. Zudem müsse der Konzern in den kommenden Jahren noch Kosten zur Reduzierung der Abgasemissionen schultern, um wieder Anschluss an die Wettbewerbern zu bekommen. Dadurch werde die Rendite belastet, wie Daimler für dieses Jahr bereits in Aussicht gestellt hat.
Der zur Deutschen Bank gehörende Fonds DWS ist Reuters-Daten zufolge mit 1,2 Prozent an Daimler beteiligt, der zur Volks- und Raiffeisen-Bankengruppe zählende Fonds Union Investment mit gut 0,6 Prozent. Größter Daimler-Anteilseigner ist die arabische Investmentgruppe Aabar mit neun Prozent. Daimler hatte das zurückliegende Geschäftsjahr mit Rekorden bei Umsatz, Absatz und Ergebnis abgeschlossen und will an die Aktionäreeine der höchsten jemals in der 125-jährigen Unternehmensgeschichte ausgeschütteten Dividenden zahlen. Der Überschuss legte um knapp 30 Prozent auf 6 Milliarden Euro zu, der Umsatz um 9 Prozent auf 106,5 Milliarden Euro.
„Daimler ist gut, aber die Wettbewerber sind besser“, sagte Michael Kunert von der Aktionärsvereinigung SdK und forderte die Ausschüttung von mindestens 50 Prozent des Konzerngewinns. Mit der vorgeschlagenen Dividende von 2,20 Euro je Aktie will Daimler für 2011 rund 40 Prozent des Gewinns ausschütten.